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COVID-19

AMS ordnet invaliden Mann als „arbeitsunwillig“ ein

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(FOTO: iStock)

Ein Invalide aus Wien musste sich beim Arbeitsmarktservice abhören, dass er zu faul sei, um arbeiten zu gehen. Nach einer Vorsprache glaubte man ihm erst.

Der Wiener aus Favoriten ist ein gelernter Baumöbel-Tischler und ist wegen der Pandemi arbeitslos geworden. Er kann keine Arbeit finde, weil er zu 60 Prozent körperlich beeinträchtig ist. Doch das AMS wollte ihm das nicht glauben.

Wiener musste Behinderung beweisen:
Als der 58-Jährige bei einem Bewerbungsschreiben bekannt gab, dass er größtenteils invalid sei, wurden ihn die Bezüge gestrichen: „Die haben mich einfach gesperrt und die Behinderung als Arbeitsunwilligkeit ausgelegt“, so der verärgerte Mann. Er selbst sei dazu verpflichtet, seinen folgenden Arbeitgeber über den Behindertenausweis zu informieren.

Nach langem Warten bekam der Wiener einen AMS-Termin, um das Problem zu klären: „Erst nachdem ich persönlich vorgesprochen habe, wurde meine Sperre aufgehoben.“ In der Zwischenzeit konnte der Wiener doch noch eine Arbeit als Taxifahrer finden. „Durch die Corona-Pandemie ist aber jetzt auch dieses Geschäft nahezu ausgestorben“, so der Mann. Nun sitzt der 58-Jährige wieder zu Hause und muss erneut Bewerbungen schreiben.

ÖVP-Behindertensprecher Erol Holawatsch reagiert empört: „Das Wiener AMS sollte mehr Fingerspitzengefühl in solchen Fällen beweisen. Behinderte Personen verdienen die beste und professionelle Betreuung vom Arbeitsmarktservice und den dortigen Mitarbeitern.“