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SERBIEN

‚Arkans Lesbe‘ spricht: „Er verstand uns Homosexuelle“

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Arkan soll laut seiner lesbischen "Kameradin" im Paramilitär sehr tolerant gegenüber Homosexuellen gewesen sein. Foto: iStockPhoto, zVg

Marijana Nalovski, besser bekannt unter ihrem Spitznamen „Mačkica“ (Kätzchen), war Mitglied der serbischen paramilitärischen Einheit „Tigrovi“ (Die Tiger).

Diese paramilitärische Einheit, die für zahlreiche Kriegsverbrechen verantwortlich sein soll, wurden vom berüchtigten serbischen Gangster-Boss Željko Ražnatović geführt. Arkan wurde bereits vor dem Krieg als Auftragsmörder, mehrfach verurteilter Bankräuber und Hooligan-Führer bekannt, dessen spätere Frau Ceca noch heute eine der populärsten Sängerinnen des Balkans ist.



„Kätzchen unter den Tigern“
Nun sprach aber nicht Ceca, sondern eine andere Frau mit den Medien, die ebenso eine lange Zeit an Arkans Seite verbrachte. Marijana Nalovski sprach erstmals offen über ihre Beziehung zu ihrem Kommandanten. „Es war Gottes Wille, dass sich die Wege von mir und Arkan kreuzen. Da war nichts zufällig, denn er war bereits Freund meiner Familie. Wir hatten eine lange, gute Freundschaft“, erinnert sich das „Kätzchen unter den Tigern“, wie sie die serbischen Medien nun nennen.

Marijana Nalovski „Mačkica“ war das „Kätzchen unter den Tigern“, einer serbischen paramilitärischen Einheit die für zahlreiche Kriegsverbrechen am Balkan beschuldigt wird. Foto: Screenshot

„Strenge Disziplin“
Die Frau verbrachte die ganzen Kriegsjahre an Arkans Seiten und war in vielen Kämpfen der Tigrovi auf dem ganzen Balkan beteiligt. „Dort herrschte eiserne Disziplin“, erinnert sich die Kriegsveteranin. Zugleich war sie auch der einzige weibliche Bodyguard des berüchtigten serbischen Mafia-Bosses, der auch vom Tribunal in Den Haag für Kriegsverbrechen angeklagt wurde, aber nie dort hingekommen ist weil er 1999 in Belgrad ermordet wurde.

„Hatten keinen Sex“
„Es gab keinen Sex bei den Tigern, aber es gab schwule und lesbische Leute unter uns. Er hat das akzeptiert, er hat das verstanden. Bei den Pausen von der Front ging ich zu einer Frau, mit der ich zu der Zeit Liebe machte. Arkan hat hin und wieder ein Spaß über meine Sexualität gerissen, aber nicht Schlimmes. Er hat mich so genommen, wie ich bin – eine Lesbe“, sagte „Mačkica“ in einem Exklusiv-Interview für die serbische Fernsehstation B92.