Die ersten sechs Monate des Jahres 2023 haben in der Europäischen Union, Norwegen und der Schweiz eine deutliche Zunahme der Asylanträge verzeichnet. Mit rund 519.000 Anträgen wurde ein Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erreicht.
Die von der EU-Asylagentur (EUAA) veröffentlichten Daten weisen auf einen markanten Trend hin. Mit 30 Prozent der Gesamtanträge entfiel der Löwenanteil der Asylanträge aus diesem Jahr auf Deutschland, gefolgt von Spanien, Frankreich, Italien und Österreich. Diese Zahlen stellen die höchsten Halbjahreswerte seit 2015 und 2016 dar. Damals als der syrische Bürgerkrieg eine Flut von rund 1,3 Millionen bzw. 1,2 Millionen Asylanträgen auslöste. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 994.945 Anträge gestellt.
- Spanien (86.786)
- Frankreich (81.158)
- Italien (62.484)
- Österreich (22.990)
Ein-Millionen-Marke
Die EUAA prognostiziert, dass die Zahl der Asylanträge bis zum Ende dieses Jahres die Ein-Millionen-Marke überschreiten könnte. Eine Analyse der Herkunftsländer der Asylsuchenden zeigt, dass die meisten Anträge im ersten Halbjahr 2023 von Menschen aus Syrien, Afghanistan, Venezuela, der Türkei und Kolumbien gestellt wurden. Sie repräsentieren zusammen etwa 44 Prozent der Gesamtanträge.
Innenministerium lehnt mehr Hilfe für Asylunterkünfte ab
Die signifikante Zunahme der Asylanträge stellt viele europäische Staaten vor erhebliche Herausforderungen. Die EUAA berichtet, dass die Zahl der noch ausstehenden Anträge im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent gestiegen ist. Von den bearbeiteten Anträgen wurden rund 41 Prozent positiv beschieden.
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