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KONTROVERS DISKUTIERT

Aufregung um Literaturnobelpreis für Milošević-Sympathisant, Peter Handke!

Vlora Çitaku
FOTO: Screenshot/Twitter Vlora Çitaku

Dem österreichischen Schriftsteller Peter Handke wurde der Nobelpreis für Literatur verliehen, was nun Kritiker aufschreien lässt, denn Handke wird eine Verharmlosung von serbischen Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Die Verleihung des Literaturnobelpreises an den österreichischen Schriftsteller Peter Handke spaltet den Balkan. Vor allem der Kosovo und Bosnien-Herzegowina zeigen sich verärgert, Serbiens Kulturminister, Vladan Vukosavljević ist jedoch der Meinung, dass Handke den Preis schon längst hätte bekommen sollen.

Dagegen sprachen sich nun aber einige Politiker, wie der ehemalige kosovarische Außenminister Petrit Selimi, aus, der die Nobelpreis-Akademie sarkastisch via Twitter fragte, ob man Handkes Rede, die er beim Begräbnis des serbischen Ex-Präsidenten Milošević gehalten hatte, berücksichtigte, als man beschloss, „diesem Genozid-Leugner“ den Nobelpreis zu verleihen.

Handke ist öffentlich als “ Milošević -Freund“ bekannt und machte in der Vergangenheit kein Geheimnis daraus, Sympathien für die Haltung Serbiens beim Zerfall des Vielvölkerstaates Jugoslawien zu hegen.

Milošević wurde im Zusammenhang mit dem Kosovokrieg 1999 als erstes Staatsoberhaupt noch während seiner Amtsausübung von einem Kriegsverbrechertribunal wegen Völkermordes angeklagt. Später wurde die Anklage auch auf die Jugoslawienkriege 1991–1995 ausgedehnt.

Empört über die Verleihung zeigen sich auch die kosovarische Botschafterin in den USA, Vlora Citaku und der amtierende Außenminister Albaniens, Gent Cakaj, die die Wahl der Nobelpreis-Akademie als „absurd und schändlich“ bezeichnen.

Der bosnisch-amerikanische Schriftsteller, Aleksandar Hemon bezeichnet Handke sogar als „Bob Dylan unter den Genozid-Leugnern“, in der bosnischen Tageszeitung „Dnevni Avaz“ wird der Kärntner sogar als „Fan der serbo-tschetnischen Bewegung“ bezeichnet, „der im Rahmen dieser Ideologie öffentlich den Genozid in Srebrenica leugnet“, heißt es laut der „Krone“.