Der Gehaltsreport des ORF enthüllt: Ö3-Moderator Robert Kratky führt die Liste der Spitzenverdiener an, während Generaldirektor Weissmann nur auf Platz drei rangiert.
Der Österreichische Rundfunk (ORF) hat kürzlich die Gehälter seiner Top-Verdiener veröffentlicht, wobei 74 Personen insgesamt über 16 Millionen Euro verdienen. Auffällig ist, dass Generaldirektor Roland Weißmann nicht die Liste anführt. Stattdessen steht Ö3-Moderator Robert Kratky, bekannt als „Radiostimme der Nation“, an der Spitze. Kratky, der nicht fest beim ORF angestellt ist, sondern als freier Dienstnehmer arbeitet, erhält ein Jahresgehalt von 473.000 Euro, was eine Erhöhung um 28.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
⇢ ORF-Gehälter enthüllt: Das sind die Topverdiener!
Auf dem zweiten Platz der Gehaltsliste befindet sich Pius Strobl, der Sicherheitsbeauftragte des ORF, mit einem Einkommen von über 451.000 Euro. Generaldirektor Weißmann folgt auf dem dritten Rang mit rund 427.000 Euro jährlich. Der ORF ist gesetzlich verpflichtet, alle Mitarbeiter mit einem Jahresbruttogehalt über 170.000 Euro zu melden, und diese Liste wurde auch dem Medienminister und Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) zur Einsicht vorgelegt.
Forderungen nach Sparmaßnahmen
Medienminister Babler fordert die ORF-Führung auf, die Sparmaßnahmen auch auf die höchsten Gehälter anzuwenden. Er betont, dass vor Kürzungen im Programm oder Entlassungen von jungen Mitarbeitern zuerst die Spitzengehälter überprüft werden sollten. Babler kritisiert, dass einige Top-Verdiener des ORF mehr verdienen als der Bundespräsident, während über Leistungskürzungen für das Publikum diskutiert wird. Er fordert mehr Transparenz bei den Gehältern und drängt auf weitere Maßnahmen der Geschäftsführung. Eine offizielle Stellungnahme des ORF zu diesen Forderungen steht noch aus.
Generaldirektor Weißmann hat ein sogenanntes „Handshake“-Programm angekündigt, das älteren Gutverdienern ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Unternehmen ermöglichen soll. Dieses Programm soll in den kommenden Wochen 350 Mitarbeitern angeboten werden.
Die Top-10-Verdiener im ORF
- Robert Kratky, Starmoderator Ö3, 472.702 Euro
- Pius Strobl, Sicherheitsbeauftragter, 451.710 Euro
- Roland Weißmann, Generaldirektor, 427.500 Euro
- Peter Schöber, Geschäftsführer ORF III, 301.319 Euro
- Eva Schindlauer, Finanzdirektorin, 279.972 Euro
- Kathrin Zierhut-Kunz, Geschäftsführerin ORF III, 276.430 Euro
- Ingrid Thurnher, Radiodirektorin, 270.270 Euro
- Stefanie Groiss-Horowitz, Programmdirektorin, 270.270 Euro
- Harald Kräuter, Technik-Direktor, 270.270 Euro
- Armin Wolf, Stv. Chefredakteur, 266.855 Euro
Kritik und Forderungen
Auch Nico Marchetti, Generalsekretär der Volkspartei, meldete sich zu Wort. Er kritisiert, dass der ORF Mitarbeiter hat, die mehr verdienen als der Bundespräsident, und fordert einen Beitrag zur Budgetsanierung. Marchetti hebt hervor, dass der ORF von den Bürgern finanziert wird, die oft selbst Einsparungen vornehmen müssen. Er betont die Notwendigkeit, das Vertrauen der Bevölkerung in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu erhalten.
Zudem kritisiert Marchetti, dass ein Mitbegründer der Grünen zu den Topverdienern im ORF gehört, während die Grünen eine Entpolitisierung des Rundfunks fordern. Er fordert die ORF-Führung auf, Prioritäten zu setzen und nicht bei den jungen Mitarbeitern oder Kameraleuten zu sparen.
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