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Badeverbot

Badeverbot: Fäkalien-Alarm in Istrien

FOTO: Screenshot/You Tube/Morski TV

Die Scuza-Lagune, eine ökologische Perle an der Küste Istriens in der Nähe von Premantura im Süden Istriens, gerät immer stärker in den Strudel der Umweltverschmutzung. Trotz ihres Status als geschütztes Natura-2000-Gebiet und der Rolle als Heimat zahlreicher Meereslebewesen werden dort kontinuierlich alarmierende Konzentrationen von Escherichia coli festgestellt.

Während Wissenschaftler eifrig nach dem Ursprung der Verunreinigung suchen, haben die zuständigen Behörden bereits ein Badeverbot verhängt. Vesna Kauzlaric, Direktorin der Abteilung für Umweltschutz und Meeresqualitätsüberwachung am Institut für öffentliche Gesundheit der Gespanschaft Istrien, äußert tiefe Besorgnis über die aktuelle Lage. Mit 2000 Kolonien pro 100 Milliliter wurde ein beängstigend hoher Wert gemessen, der weit über dem üblichen Maximum von 500 bis 700 Kolonien liegt. Der Auslöser der Verschmutzung bleibt indes ein ungelöstes Mysterium.

Die zuständigen Behörden sind bisher bei der Suche nach einer Verschmutzungsquelle nicht fündig geworden und haben ein Badeverbot für die Scuza-Lagune ausgesprochen. Obwohl die Lagune aufgrund ihres schlammigen und trüben Wassers nie ein bevorzugter Badeort war, befinden sich in ihrer unmittelbaren Umgebung doch einige populäre Strände im medulinischen Aquatorium.

Alarmierende Verschmutzung bedroht ökologischen Schatz Istriens

Die Inspektion untersuchen derzeit neu errichtete Gebäude in der Nähe auf mögliche Verbindungen zum öffentlichen Abwassersystem, die als potenzielle Verschmutzungsquellen in Frage kommen. Auf Antrag der öffentlichen Einrichtung Kamenjak wurden in diesem Jahr erstmals Wasserproben aus der Scuza-Lagune entnommen. Berichtet wurde von einem unangenehmen Geruch, der schon seit geraumer Zeit aus der Lagune aufstieg. Die ersten Tests bestätigten die besorgniserregenden Befürchtungen.

Die Inspektoren planen nun, weitere Proben an verschiedenen umliegenden Stellen in der Lagune zu nehmen, um den zuständigen Behörden bei der Suche nach der Verschmutzungsquelle zu helfen. In Anbetracht der Untersuchungen des Rudjer-Boskovic-Instituts aus den Jahren 2021 und 2022, die keine besorgniserregenden Werte ergaben, unterstreicht er die Dringlichkeit der aktuellen Situation. Wenn die Ursache gefunden wird, könnten erhebliche Strafen verhängt werden.

Die historisch bedeutende Scuza-Lagune, einst ein Fischereigebiet im Besitz der Bischöfe von Pula, beherbergt heute eine reiche Artenvielfalt, darunter Tintenfische, Wolfsbarsche und Katzenhaie. Dank Süßwasserquellen, die für flaches und trübes Wasser sorgen, ist sie ein idealer Lebensraum für eine reiche Fauna, einschließlich Muscheln und verschiedene Fischarten. Die jüngsten Entwicklungen bedrohen jedoch ernsthaft dieses empfindliche Ökosystem.