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Erbschaftsskandal

Behörden-Skandal: 3 Millionen für Krankenhaus in Fitness-Projekt versickert

Fitnessstudio
Symbolbild FOTO: iStock

Der letzte Wunsch einer 95-jährigen Wohltäterin wurde missachtet: Drei Millionen Euro, die sie für ein neues Krankenhaus in Salento (Region in Süditalien) bestimmt hatte, flossen stattdessen in ein Fitnessstudio-Projekt, das bis heute nicht fertiggestellt wurde.

Vita Karapa aus dem süditalienischen Maglie hatte in ihrem Testament eine großzügige Spende für den Gesundheitssektor ihrer Heimatregion vorgesehen. Als sie im Februar 2019 verstarb, hinterließ sie 3 Millionen Euro für den Bau einer „Pflege- und Hilfseinrichtung“ – eine bewusst allgemein gehaltene Formulierung, da zum Zeitpunkt der Testamentserstellung die Pläne für ein neues Krankenhaus in Salento noch nicht konkretisiert waren.

Die Testamentseröffnung fand am 11. September 2019 statt und wurde sogar von einem Team des italienischen Staatssenders Rai dokumentiert. Im Testament war klar festgelegt, dass die Einrichtung innerhalb von fünf Jahren nach diesem Datum errichtet werden müsse.

Zweckentfremdete Millionen

Doch wie der Anwalt der Verstorbenen gegenüber der Tageszeitung „Corriere della Sera“ erklärte, wurde das Vermächtnis zweckentfremdet. Anstelle eines Krankenhauses entschieden die lokalen Behörden, das Geld in ein sogenanntes „Bezirks-Rehabilitationszentrum mit hochmoderner Robotertechnologie“ zu investieren – im Grunde ein Fitnessstudio.

Stockender Baufortschritt

Selbst dieses Alternativprojekt kommt nicht voran. Der selbstgesetzte Fertigstellungstermin am 9. Mai wurde nicht eingehalten. Nach Aussagen des örtlichen Gesundheitspersonals ist die Baustelle im Erdgeschoss des ehemaligen Krankenhauses von Maglie häufig verwaist.

Der Baufortschritt tendiert gegen null – und die Fünf-Jahres-Frist läuft unaufhaltsam ab.