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GROSSEINSATZ

BMW-Fahrer rast mit Auto in SCS und zündet sich fast an (FOTOS)

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(FOTO: LPD NÖ, wikimedia/Christoph Leeb)

In einem dramatischen Einsatz der Cobra und WEGA in Wien-Donaustadt wurde eine Wohnung gestürmt, in der ein Bulgare (28) und zwei Niederländer (28, 31) festgenommen wurden. Die Ermittler vermuten, dass das Trio Teil der berüchtigten Rammbock-Bande ist, die für eine Reihe von Einbrüchen in Österreich und Deutschland verantwortlich gemacht wird. Der Gesamtschaden, der durch die Bande verursacht wurde, beläuft sich auf etwa 1,1 Millionen Euro.

Die beiden Niederländer, die mutmaßlich Teil der Rammbock-Bande sind, kamen bereits vor einigen Monaten nach Österreich. Sie sollen in ihrer Heimat eine Spezialausbildung in den Bereichen Umgang mit Sprengstoff und Kfz-Technik genossen haben. In Wien trafen sie auf den Bulgaren, der seit zehn Jahren in Österreich lebt und die beiden bei sich aufnahm. Er kümmerte sich um logistische Aufgaben wie das Beschaffen von Mietfahrzeugen.

Einbruch mit Rammbock

Am 22. Mai 2023 gingen die Bande besonders dreist vor: Sie stahlen einen 3er-BMW mit Wiener Kennzeichen und fuhren damit zur Shopping City Süd in Vösendorf. In einer präzisen Aktion manövrierten sie das Auto durch einen Lieferanteneingang in das Innere des Einkaufszentrums. Dort wurde der BMW wieder gestartet und mit voller Wucht gegen die Schaufensterscheibe eines Juweliers gefahren. Innerhalb von zwei Minuten raubten die Täter Schmuck im Wert von 150.000 Euro. Anschließend setzten sie das Fluchtfahrzeug in Brand und entkamen mit einem zweiten gestohlenen BMW.

Bande im Visier

Nach diesem spektakulären Einbruch wurden die Ermittlungen intensiviert. Die Bande wurde teilweise observiert, und ein DNA-Treffer führte zu einem der niederländischen Staatsbürger. Trotz der Beobachtung gelang es dem Trio, am 6. Oktober einen Bankautomaten in Markgrafneusiedl zu sprengen und zu flüchten. Kurz darauf konnten sie jedoch von der Cobra gefasst werden.

geständiger Bulgare und schweigende Niederländer

Nach der Festnahme gestand der Bulgare seine Beteiligung an den Taten. Er gab zu, die Unterkunft und die Mietfahrzeuge bereitgestellt und das Fluchtfahrzeug in Brand gesetzt zu haben. Die beiden Niederländer hingegen schweigen zu den Vorwürfen. Alle drei Männer befinden sich derzeit in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Wr. Neustadt.

Ein Ermittler äußerte sich zum aktuellen Stand der Untersuchungen: „Es gibt Unterschiede in den Einzelheiten der Taten, die darauf hindeuten, dass nicht alle von derselben Bande begangen wurden. Einige könnten das Werk von ‚Firmen-Kollegen‘ sein.“ Damit bleibt abzuwarten, ob und wie viele weitere Mitglieder der Rammbock-Bande noch auf freiem Fuß sind.