In der Nacht zum Dienstag hielten Bombendrohungen an 16 Schulen die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten in Atem. Die Bedrohung führte zu umfassenden Sicherheitsmaßnahmen und der Schließung der betroffenen Bildungseinrichtungen.
Alarmierende E-Mails treffen ein
In den frühen Morgenstunden fanden die Direktionen der betroffenen Schulen bedrohliche E-Mails in ihren Postfächern vor. Die Nachrichten kamen ohne Betreffzeilen und begannen mit arabischen Schriftzeichen, gefolgt von einer deutschen Übersetzung: „Ihr werdet für eure Ungläubigkeit bezahlen. Während Wartungsarbeiten wurde ein Sprengsatz im Gebäude deponiert. Er wird am Dienstag um 12 Uhr explodieren“. Unterzeichnet waren die Drohungen von „Abu Ibrahim“, einem aus Deutschland stammenden Dschihadisten, der derzeit in Frankreich inhaftiert ist.
Schnelle Reaktion von Polizei und Bildungsbehörden
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Drohungen trat ein Krisenstab zusammen. Es wurde beschlossen, den Schulbetrieb an den betroffenen Einrichtungen auszusetzen. Viele Eltern wurden über interne Kommunikationskanäle informiert, manche jedoch erst, als ihre Kinder bereits auf dem Weg zur Schule waren. In zwei Fällen fanden sich die Drohmails zunächst im Spam-Ordner der Schulen und wurden erst kurz vor Unterrichtsbeginn entdeckt. Die Lehrerinnen und Lehrer brachten die Schülerinnen und Schüler entweder an sichere Orte oder sorgten dafür, dass sie von ihren Eltern abgeholt wurden.
Die Bildungsdirektion Niederösterreich koordinierte zusammen mit dem Schulamt die Organisation von Betreuungsplätzen. Rund 300 Schülerinnen und Schüler wurden kurzfristig in der Hesser-Kaserne sowie an anderen sicheren, „geheimen“ Orten untergebracht.
Während die Exekutive alle betroffenen Schulgebäude überwachte und durchsuchte, ist der Absender der Drohemails bisher unbekannt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. „In Abstimmung mit der Polizei wurde aus Sicherheitsgründen so entschieden“, erklärte die Bildungsdirektion.
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