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LEOBEN

Bosnier wegen Mordversuchs zu 20 Jahren Haft verurteilt

angeklagt
Symbolbild. (FOTO: iStockphoto)

Am Donnerstag wurde im Landesgericht Leoben ein Bosnier (55) wegen versuchten Mordes und versuchter Brandstiftung inklusive seiner noch anhängigen Vorstrafen zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Der Bosnier stand seit Mittwoch vor Gericht und wurde für schuldig befunden, seine Arbeitgeber im März im Bezirk Murtal mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Dabei verletzte er eine Frau schwer. Er sagte, er habe dem Mann nur Angst machen wollen und befand sich deshalb für nicht schuldig.

Zwanzig Jahre lang habe der rumänische Staatsbürger für den Landwirt aus der Marktgemeinde Obdach gearbeitet, als Holz- und Hilfsarbeiter. Weil er durchgehend schwarz arbeitete, habe er auf die Anmeldung bei der Sozialversicherung gedrängt, wozu es allerdings nie kam.

Nach der ersten Drohung gegen die Familie des Arbeitgebers wurde der Bosnier nach vier von acht Monaten bedingt aus dem Haft entlassen und abgeschoben. Nach nur einem Monat kehrte er aber illegal nach Österreich zurück und wollte seine rechtlichen vier Monate absitzen, „weil es ihm im Gefängnis nicht so schlecht ging“. Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, reiste der Mann mehrmals illegal nach Österreich ein und bekam ein Aufenthaltsverbot. Bei der letzten Abschiebung drohte er der Polizei, das Haus seines Arbeitgebers niederzubrennen, ihn anschließend zu töten und dann sich selbst zu richten.

„Meine Frau und ich wären jetzt unter Umständen tot!“

Im Vorjahr soll er das Ehepaar mit einer nicht brennenden Benzinflasche bedroht haben, wofür er auch verurteilt wurde. „Das Ehepaar wollte eine Einigung und bot dem Mann Geld an, aber er wollte 40.000 Euro. Als er das mit rechtlichen Mitteln nicht durchsetzen konnte, bedrohte und schüchterte er sie weiter ein“, so die Staatsanwältin Katharina Tauschmann.

Am 10. März dieses Jahres soll der Arbeiter wieder zum Haus seines ehemaligen Arbeitgebers gegangen sein, um erneut die Sozialversicherung zu fordern. Bei sich habe er eine Benzinflasche und einen Stock getragen und die Absicht verfolgt haben, das Ehepaar zu töten. Das Paar soll anschließend von ihm mit Benzin übergossen und angezündet worden sein, voraufhin auch ein Teil des Hauses brannte. Nur durch die Löschversuche ihres Mannes habe seine brennende Frau überlebt. Auch ein Pfefferspray soll ihnen geholfen haben, sonst „wären meine Frau und ich jetzt unter Umständen tot“, sagte der Landwirt im Gerichtssaal.

Der psychiatrische Gutachter attestierte beim Angeklagten eine kombinierte Persönlichkeitsstörung, allerdings soll er zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig gewesen sein. Der Richtersenat einigte sich auf 19 Jahre und einen Monat Haft, so der ORF. Hinzu kommen Vorstrafen, weshalb er nun insgesamt 20 Jahre ins Gefängnis muss. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.