Ein 14-Jähriger tötete seinen Bruder mit einer Wikingeraxt in Kindberg. Heute beginnt der Prozess, der die Hintergründe der Tat beleuchten soll.
Ein schockierender Vorfall hat die Region Mürztal erschüttert: Im September tötete ein 14-jähriger Junge seinen 36-jährigen Bruder mit einer Wikingeraxt. Diese grausame Tat, die sich in Kindberg ereignete, soll laut Ermittlungen geplant gewesen sein. Heute beginnt in Leoben der Prozess gegen den Jugendlichen.
Nach der Tat äußerte der junge Angeklagte verstörende Gedanken und sprach von einem „Über-Ich“, das ihm schreckliche Befehle erteilt habe. Zunächst berichtete er den Ermittlern von einem eskalierten Streit um Hausarbeiten, doch später änderte er seine Aussage und offenbarte verwirrende Gedankengänge.
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Hintergründe der Tat
Das Gericht erwägt keine Einweisung oder Unzurechnungsfähigkeit, da eine Affekthandlung ausgeschlossen wird. Der Schüler soll die Tat geplant und im Internet nach Fluchtszenarien gesucht haben. Der Prozess, der heute beginnt, soll Licht ins Dunkel über das Motiv bringen. Der nun 15-Jährige und sein Bruder pflegten nach dem Tod des Vaters eine enge Beziehung, wobei der ältere Bruder eine Vaterrolle übernahm. Diese familiäre Dynamik führte offenbar zu Konflikten im Haushalt, wo die Brüder im ersten Stock lebten, während die Mutter und der Stiefvater im Erdgeschoss wohnten.
Prozessverlauf
Im Falle einer Verurteilung droht dem Jugendlichen eine Haftstrafe von einem bis zehn Jahren. Drei Zeugen sind geladen, und Experten aus den Bereichen Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychologie sowie Gerichtsmedizin werden ihre Einschätzungen geben. Der Prozess, der nach dem Jugendgerichtsgesetz nicht vor Geschworenen, sondern vor einem Schöffengericht stattfindet, ist auf einen Tag angesetzt.
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