Start Aktuelles
Bildungsreform

Schule wird politisch: Wiederkehr führt Fach „Demokratie“ ein

Stadt Wien/ Martin Votava

Die NEOS starten eine Reformoffensive im Bildungssektor. Christoph Wiederkehr will mit einer Entbürokratisierung und neuen Fächern frischen Wind in die Schulen bringen.

Die österreichische Bildungslandschaft steht vor einem bedeutenden Wandel: Christoph Wiederkehr, Bildungsminister der NEOS, hat eine umfassende Initiative zur Entbürokratisierung angekündigt. Diese „große Entbürokratisierungsoffensive“ zielt darauf ab, Schulen von bürokratischen Hürden zu befreien und das Bildungssystem zu modernisieren. Der erst 34-jährige Minister plant, Gewalt an Schulen zu reduzieren und die Zusammenarbeit mit Eltern zu intensivieren, um das Wohlbefinden der Schüler zu steigern. In einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ äußerte Wiederkehr seinen Wunsch, dass Kinder gerne zur Schule gehen und betonte die Notwendigkeit einer Aufholjagd im Bildungsbereich, da die Leistungen in Österreich seiner Meinung nach zu wünschen übrig lassen.

Ein zentraler Bestandteil seiner Reformpläne ist die Einführung eines zweiten, verpflichtenden Kindergartenjahres, um die Elementarpädagogik zu stärken. Darüber hinaus legt Wiederkehr großen Wert auf die Sprachförderung, um den Rückgang der Sprachfähigkeiten und Lesekompetenzen bei Kindern und Jugendlichen zu stoppen. Nachdem kürzlich das Fach „Digitale Grundbildung“ eingeführt wurde, plant er nun die Einführung des Schulfachs „Demokratie“, um gemeinsame Werte zu vermitteln.

⇢ Wiederkehr will Schulen reformieren: 120 Millionen Euro für Sprachförderung und Gewaltprävention

Herausforderungen und Maßnahmen

Um Gewalt an Schulen, wie das Mitbringen von Messern, zu verhindern, soll die Präventionsarbeit der Polizei verstärkt werden. Das Ministerium beabsichtigt zudem, das Supportpersonal auszubauen und mehr über kulturelle Konflikte und das Zusammenleben zu sprechen. Wiederkehr betont, dass Schulen angstfreie Orte sein müssen und das Vorgehen mit suspendierten Kindern überdacht werden sollte.

Im Kontext der Migration fordert der Minister, dass alle in Österreich lebenden Personen gemeinsame Grundwerte annehmen, wie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Er unterstreicht die Notwendigkeit, dass weibliche Lehrkräfte gleich behandelt werden wie ihre männlichen Kollegen.

Um dem Lehrermangel entgegenzuwirken, plant Wiederkehr, die Zahl der Lehramtsstudierenden zu erhöhen, die Rahmenbedingungen zu verbessern und den Quereinstieg, auch in der Volksschule, zu fördern. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass das Bildungssystem den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.

⇢ Bildungskarenz-Regeln: Was sich ab 2026 ändert

Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass das Bildungssystem den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.