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Entbürokratisierung

Wiederkehr will Schulen reformieren: 120 Millionen Euro für Sprachförderung und Gewaltprävention

Bildungsminister Christoph Wiederkehr.
FOTO: BKA/Andy Wenzel

Die österreichische Bildungslandschaft steht vor einer bedeutenden Umstrukturierung: Eine Initiative zur Entbürokratisierung soll den Schulen mehr Freiheit und Eigenverantwortung geben. Bildungsminister Christoph Wiederkehr von den NEOS hat angekündigt, dass bereits ab dem kommenden Schuljahr 80 Prozent der Anweisungen, die das Ministerium an Schulen richtet, reduziert oder gestrichen werden sollen. Diese Maßnahme zielt besonders auf veraltete Rundschreiben ab.

Ein speziell zusammengestelltes „Entbürokratisierungsteam“ wird diese Pläne umsetzen. Das Team wird aus Schulleitungen, Lehrkräften sowie externen Fachleuten bestehen und soll echte Entbürokratisierung vorantreiben. Trotz des finanziellen Drucks betont Wiederkehr die Bedeutung der Unterstützung für Pflichtschulen, insbesondere durch die Bereitstellung von Sekretariatskräften. Er unterstreicht: „Es geht darum, die Unterstützung auszubauen und zu verstärken, aber gleichzeitig auch die Bestimmungen zu reduzieren. Wir brauchen einen Kulturwandel, nämlich mehr Service für die Schulen und weniger zentrale Anweisungen.“

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Budget und Investitionen

Parallel dazu bleibt das Ministerium trotz angespannter Budgetlage entschlossen, das zweite verpflichtende Kindergartenjahr einzuführen. Die Regierung hat sich darauf verständigt, das Budget zu konsolidieren und gleichzeitig in Bildung zu investieren. Für das laufende Jahr wurden 120 Millionen Euro bereitgestellt, die in Sprachförderung, Gewaltprävention und moderne pädagogische Ansätze fließen sollen.

Noch offen sind die Details, wie das Bildungsministerium zu den geplanten Einsparungen von 1,1 Milliarden Euro beitragen wird. Wiederkehr sieht Einsparpotenzial vor allem in der Reduzierung externer Beauftragungen und Verwaltungskosten.

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