Start Aktuelles
Schuldebatte

Wiens erstes Islam-Gymnasium: Das sind die Regeln!

Schule, Islam, Kopftuch
FOTO: iStock

Ein islamisches Gymnasium in Wien sorgt für Aufsehen. Die Blauen wittern radikale Propaganda und fordern strikte Kontrolle. Spannung in der Bildungspolitik.

In Wien-Rudolfsheim befindet sich Europas erstes islamisches Realgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht, betrieben von einem Verein, der sich das Ziel gesetzt hat, solidarisch miteinander umzugehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1999 hat die Schule kürzlich durch eine sarkastische Äußerung einer Userin auf der Plattform X Aufmerksamkeit erregt. Diese Userin betonte die Einzigartigkeit der Schule als erstes islamisches Realgymnasium Europas mit Öffentlichkeitsrecht.

Obwohl die Hausordnung das Tragen eines Kopftuchs nicht zwingend vorschreibt, ist es bei vielen Schülerinnen und Lehrerinnen üblich. Ein „Sportkopftuch“ wird in den Hinweisen zur angemessenen Sportkleidung erwähnt. Die Schule legt großen Wert auf eine reflektierte Beziehung zu Allah und einen respektvollen Umgang miteinander. Die Schulleitung betont, dass sie eine Erziehung zu wahrhaftigem Frieden und gegenseitigem Respekt fördert.

⇢ Trump plant radikalen Schnitt: Bildungsministerium vor dem Aus?

Schulordnung und Angebote

Die Hausordnung beschreibt das Ideal eines gläubigen Muslims als das Bestreben, alle Lebensbereiche nach göttlichen Prinzipien wie Friedfertigkeit und Vernunft auszurichten. Deutsch ist die Hauptsprache im Islam-Gymnasium. Neben dem regulären Unterricht wird zusätzlicher Religionsunterricht, muttersprachlicher Unterricht und Sport angeboten. Seit vielen Jahren sind Smartphones und Tablets in der Schule verboten, nicht erst durch die jüngste Initiative des Neos-Politikers Christoph Wiederkehr.

Ein besonderes Augenmerk wird auf ein angemessenes äußeres Erscheinungsbild gelegt. Frauen sollen ihre Beine mindestens bis zum Knie bedecken und auf großzügige Dekolletés verzichten. Das monatliche Schulgeld beträgt 194 Euro und beinhaltet die Nachmittagsbetreuung. Die Schule wirbt mit modernen Unterrichtsmethoden und Laptop-Klassen ab der 10. Schulstufe. Der Abschluss erfolgt mit der regulären Matura. Unterstützung erhält die Schule sowohl von der Bildungsdirektion Wien als auch vom Sozialfonds der EU.

Politische Bedenken

Maximilian Krauss, FPÖ-Klubobmann in Wien, äußerte Bedenken hinsichtlich möglicher radikal-islamischer Propaganda, die mit Unterstützung der Ludwig-SPÖ und der EU betrieben werden könnte. Er fordert eine umfassende und dauerhafte Kontrolle der Schule.