Am Donnerstagabend wurde eine 22-jährige Frau in Linz-Ebelsberg Opfer einer brutalen Messerattacke. Ihr 25 Jahre alter Freund stach mehrfach mit einem Küchenmesser auf sie ein.
Ersthelfer vor Ort in Schock
Am Donnerstag um 17.55 Uhr stach ihr Freund, ein 25-jähriger Serbe ohne Wohnsitz in Österreich, auf offener Straße mit einem Küchenmesser mehrmals auf sein Opfer ein. Die verletzte Frau konnte sich mit letzter Kraft in ein fremdes Haus flüchten, wo sie schließlich zusammenbrach.
Die Anwohner, die als Ersthelfer zur Hilfe eilten, sind auch Stunden nach der Tat noch sichtlich betroffen. „Überall war Blut. Die Frau hat voller Schmerzen nur Polizei, Polizei, Polizei gerufen“, berichtet ein Anrainer bei einem „Krone“-Lokalaugenschein 17 Stunden nach der Attacke.
Spuren des Überlebenskampfes
Ein paar Blutspritzer im Flur und an den Wänden eines Mehrparteienhauses erinnern noch an den Überlebenskampf der jungen Serbin. Die dramatischen Momente, in denen sie um ihr Leben rannte und Zuflucht suchte, haben sich ins Gedächtnis der Anwohner eingebrannt.
Im Haus zusammengebrochen
Schwer verletzt versuchte die Frau, mit ihrem Auto vom Tatort zu flüchten, schaffte es jedoch nicht weit und suchte in einem Mehrparteienhaus verzweifelt nach Hilfe. Sie klingelte bei sämtlichen Bewohnern. „Sie hatte Glück, dass sie bei uns ins Stiegenhaus gelaufen ist. Wir achten sehr aufeinander und alle haben sofort geholfen“, berichtet Augenzeuge Hanno Dearing. Die schwerverletzte Frau schaffte es noch etwa 25 Stufen hinauf, bevor sie im ersten Halbstock zusammenbrach.
Anrainer leisteten erste Hilfe
„Wir waren gerade beim Abendessen, den Rumpler im Stiegenhaus konnte man nicht überhören“, erinnert sich Dearing, der früher selbst bei der Rettung tätig war. Die Frau hatte mehrere Stichwunden im Brustbereich. Der Mann versuchte, sie zu beruhigen und brachte sie in die stabile Seitenlage. „Sie hat die ganze Zeit mein Handgelenk festgehalten“, so der Ersthelfer. Anrainerin Dagmar Hitsch eilte sofort mit Mullbinden und Desinfektionsmittel herbei: „Mein Mann, meine Kinder und ich sind gerade aus dem Garten nach Hause gekommen. Das gesamte Stiegenhaus war voller Blut, die ganze Straße war voller Polizei und Rettung.“
Beide wurden notoperiert
Das Opfer wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Täter fügte sich in der Zwischenzeit selbst schwere Verletzungen mit dem Messer zu und wurde nur hundert Meter weiter von der Schnellen Interventionsgruppe festgenommen. Beide wurden notoperiert und waren am Freitag außer Lebensgefahr.
Ermittlungen laufen
Das Motiv für die Tat scheint in langjährigen Beziehungsproblemen zu liegen. Warum der Angriff ausgerechnet in dieser Siedlung stattfand – die Frau wohnt nicht dort – ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Zeugen vermuten, dass der Mann seine Freundin bei der Arbeit abgepasst haben könnte, da auf der Straße das Auto einer Putzfirma stand. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes.
Die Polizei ist dabei, die genauen Umstände der Tat zu untersuchen. Der mutmaßliche Angreifer wurde festgenommen und wird nun verhört. Die 22-Jährige wird weiterhin medizinisch betreut und befindet sich auf dem Weg der Besserung.
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