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„Chancen-Schulen“: Wien startet neue Bildungsoffensive

(FOTO: iStock/gpointstudio)
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Eine neue Wiener Bildungsoffensive möchte Brennpunktschulen mehr Chancengleichheiten ermöglichen und die Schulen künftig mehr unterstützen. Die ÖVP verweist auf den Lehrermangel und fordert die Bildungsdirektion zum Handeln auf.

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) präsentierte am Mittwoch gemeinsam mit Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ), Bildungssprecherin Nicole Berger-Krotsch (SPÖ) und Wien-Jugendsprecherin Dolores Bakos (NEOS) die Details der neuen Wiener Bildungsoffensive. Dabei wurden zwei Pakete ausgearbeitet, die den Schulen zugute kommen sollen. Zehn Volks-und Mittelschulen haben bereits davon profitiert.

Chancen-Modell

Das Ziel ist es, das Lernklima und damit auch die Lernleistung zu verbessern„, so Wiederkehr. Dabei sollen Brennpunktschulen zwei Jahre lang intensiv unterstützt und begleitet werden. Für den jeweiligen Schulstandort sollen dann die Ziele mit der Direktion erarbeitet und abgeglichen werden. Dabei sollen auch individuelle Lehrangebote geschaffen werden. Lehrer, SchülerInnen und Eltern haben dabei die Möglichkeit die Lehraktivitäten mitzugestalten. Schulentwicklungsberater sollen die teilnehmenden Schule über die gesamte Projektdauer hin begleiten. Die finanzielle Unterstützung soll von der Stadt Wien getragen werden, in Kooperation mit der Wiener Bildungsdirektion und der Pädagogischen Hochschule Wien.

Alle Kinder und Jugendlichen sollen in Wien die beste Bildung erhalten. Das dürfen sie sich auch von uns als Stadt erwarten„, ergänzt Bildungssprecherin Berger-Krotsch.

Kostenlose Workshops

Im Zuge des Projektes Wiener Bildungschancen können sich Pflichtschulen aus einem Angebot an kostenlosen Workshops ihre Zusatzangebote selbst aussuchen. Dabei soll für die Schulen eine Online-Plattform geschaffen werden, auf der die Angebote leicht zugänglich sind. Den finanziellen Aufwand stemmt die Stadt Wien. So soll jede öffentliche und private Schule ein Budget erhalten, mit denen sie die Workshop Angebote wahrnehmen können. Bedeutet, dass die Eltern das Angebot nicht zusätzlich zahlen müssen. „Durch diese kostenfreien Workshops schaffen wir mehr Chancengerechtigkeit„, sagt NEOS-Jugendsprecherin Bakos.

ÖVP entsetzt 

Die ÖVP zeigt sich über das Projekt „Chancen-Schulen“ entsetzt. Sie verweist auf den aktuellen Lehrernotstand an Österreichs Schulen. ÖVP-Bildungssprecher Harald Zierfuß machte auf die Mängel aufmerksam: „Die Wiener Bildungsdirektion schafft es seit Schulbeginn nicht, Lehrer in Schulen zuzuteilen, Verträge und Gehalt zu übermitteln.“