Übelkeit, Erschöpfung, Kreislaufprobleme: In Shanghai kämpfen Tennisprofis nicht nur gegeneinander, sondern gegen einen unsichtbaren Gegner – die extreme Luftfeuchtigkeit.
Während des Achtelfinalspiels in Shanghai kämpfte Novak Djokovic nicht nur gegen seinen Gegner, sondern auch gegen die extremen Bedingungen. Die erdrückende Luftfeuchtigkeit zwang den Serben sogar, den Platz zu verlassen und sich zu übergeben – ein Moment, den die Kameras einfingen und der schnell in den sozialen Medien die Runde machte. Diese Szene verdeutlicht eindrucksvoll, welchen Extrembelastungen Tennisprofis bei solchen Wetterbedingungen ausgesetzt sind.
„Das ist brutal, Tag für Tag über 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Man muss einfach damit umgehen, aber für mich ist das aus biologischer Sicht etwas schwieriger“, erklärte Djokovic nach dem Match sichtlich mitgenommen. Seine Worte unterstreichen die enormen körperlichen Strapazen, die Spitzenspieler bei derartigen klimatischen Verhältnissen durchstehen müssen.
Nicht nur der 24-fache Grand-Slam-Champion äußerte Kritik. Auch der dänische Profi Holger Rune prangerte die ATP (Tennisverband) an, die bis heute keine klaren Richtlinien für Matches unter extremen Wetterbedingungen implementiert hat. Die Frustration der Spieler ist spürbar – sie fordern besseren Schutz und eindeutige Regelungen für solche Ausnahmesituationen.
Klimatische Herausforderungen
Das Masters-Turnier in Shanghai findet zu einer Zeit statt, in der die Luftfeuchtigkeit trotz offiziell beendeter Regenzeit (Mai bis September) noch immer außergewöhnlich hoch sein kann. Meteorologisch unterscheidet man zwischen absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit: Während erstere die tatsächliche Wasserdampfmenge in der Luft beschreibt, gibt die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent an, wie viel Wasserdampf die Luft im Verhältnis zur maximal möglichen Menge bei einer bestimmten Temperatur enthält. Bei 100 Prozent ist die Luft vollständig mit Dampf gesättigt.
Steigt die Luftfeuchtigkeit, kann der Körper seinen natürlichen Kühlmechanismus nicht mehr effektiv nutzen. Der Schweiß verdunstet kaum noch und bleibt stattdessen als unangenehm klebrige Schicht auf der Haut zurück. Unter solchen Bedingungen drohen schnell Dehydrierung und Symptome einer Hitzeerschöpfung – von Schwäche und Schwindel bis hin zu Übelkeit, wie Djokovic sie erlebte.
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Gesundheitsrisiken
Die hohe Luftfeuchtigkeit kann zudem die Atemwege verengen, was die Sauerstoffaufnahme erschwert und Beschwerden wie Asthma oder Allergien verstärkt. Die feuchte Luft hält Staub- und Pollenpartikel länger in der Schwebe und begünstigt die Vermehrung von Allergenen. Besonders belastet wird auch das Herz-Kreislauf-System: Bei Hitze verdünnt sich das Blut, und das Herz muss stärker und schneller pumpen – unter extremen Bedingungen bis zu viermal intensiver als normal. Für Sportler mit Vorbelastungen im Bereich Bluthochdruck oder Herzerkrankungen ein erhebliches Risiko.
Djokovic a vomi plusieurs fois durant son match face à Hanfmann
— TennisTemple (@tennistemple) October 5, 2025
Fou qu'il ait gagné en 3 sets malgré ça
TOUT va bien à Shanghai 🙃 pic.twitter.com/487tOZ5iQh
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Die Auswirkungen der schwülen Bedingungen beschränken sich nicht nur auf die körperliche Verfassung. Auch die mentale Gesundheit leidet: Stress, Reizbarkeit, Nervosität und Angstzustände können sich unter dem Einfluss der drückenden Luftfeuchtigkeit verstärken – ein weiterer Faktor, der die sportliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.
Diese gesundheitlichen Herausforderungen werfen die dringende Frage auf, wie die ATP künftig besser auf solche extremen Wetterbedingungen reagieren kann, um die Gesundheit ihrer Spieler nachhaltig zu schützen.
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