Kika/Leiner schließt am 29. Januar 2025 die letzten 17 Filialen und liquidiert mit 90 Prozent Rabatt die Bestände. Man prüft derzeit die Gläubigerforderungen in Höhe von 265 Millionen Euro.

Die traditionsreiche Möbelkette Kika/Leiner, einstmals ein bedeutender Akteur auf dem österreichischen Möbelmarkt, steht vor ihrem endgültigen Aus. Am 29. Jänner 2025 werden die letzten 17 Filialen in Österreich geschlossen.
Schlussverkauf und Abwicklung
Ab sofort bietet Kika/Leiner einen massiven Preisnachlass von 90 Prozent auf sämtliche noch verfügbaren Waren, einschließlich Ausstellungsmöbel. Diese drastischen Rabatte sind ein Versuch, die restlichen Bestände vor dem finalen Schließungstag am Mittwoch zu liquidieren. Kunden können offene Bestellungen bis spätestens zu diesem Datum abholen. Danach ist eine Abholung nicht mehr möglich. Ein Konkursverwerter übernimmt die nicht verkauften Artikel und verkauft sie weiter. Er erhält eine festgelegte Summe aus der Konkursmasse, die zur Deckung der Gläubigerforderungen dient.
Prüfung der Gläubigerforderungen
Eine sorgfältige Erfassung und Prüfung der angemeldeten Gläubigerforderungen erfolgt im Rahmen der am 21. Februar 2025 anberaumten Prüfungstagsatzung. Der Gläubigerschutzverband Creditreform berichtet über bisher angemeldete Forderungen im Umfang von 265 Millionen Euro, wovon 190 Millionen Euro auf Schadenersatzforderungen des Vermieters entfallen. Insolvenzexperte Stephan Mazal von Creditreform empfiehlt Gläubigern dringend, ihre Forderungen bis zur Frist am 10. Jänner 2025 anzumelden. Man berücksichtigt verspätete Anmeldungen nur unter Vorbehalt. Die Konkursquote ist noch nicht festgelegt, und viele Forderungen könnten zunächst bestritten werden, bis eine detaillierte Prüfung erfolgt.
Auswirkungen auf Mitarbeiter und Infrastruktur
Im Zuge der Schließung werden etwa 350 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Einige könnten anderweitig in Arbeitsstiftungen untergebracht werden, wo sie temporäre Unterstützung finden. Nachdem die Gebäude nach der Schließung gereinigt wurden, werden sie an die Vermieter zurückgegeben. Die ökonomischen und sozialen Folgen dieses Endes spiegeln einen signifikanten Wandel in der österreichischen Handelslandschaft wider.
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