Die österreichische Handelskette Libro steht vor bedeutenden Veränderungen: 34 Filialen sollen geschlossen werden, was potenziell rund 120 Angestellte betrifft.
Die MTH-Gruppe, Eigentümer von Libro, verlagert ihren Schwerpunkt auf die Marke Pagro, wie Martin Waldhäusl, Konzerneigentümer, im Interview mit der „Standard“-Samstagausgabe erklärte.

Blütezeit vorbei
Libro durchlief eine ereignisreiche Entwicklung, besonders seit der Übernahme durch die MTH-Gruppe vor über 20 Jahren. In der Hochphase ihrer Expansion verfügte die Kette über etwa 250 Verkaufsstellen. Diese Zahl sank bereits auf 180, wobei die aktuelle Umstrukturierung weitere Veränderungen mit sich bringt. Viele der Libro-Filialen passen mittlerweile nicht mehr ins Konzept des Eigentümers, sie sind zu klein und rechnen sich zum Teil kaum mehr.
Die Entscheidung spiegelt die wirtschaftlichen Herausforderungen wider, denen das Unternehmen gegenübersteht, einschließlich steigender Betriebs- und Mietkosten und einer wechselhaften Kaufkraft der Konsumenten.
Strategische Neuausrichtung
Während einige Libro-Standorte von den Schließungen betroffen sind, ergibt sich eine Perspektive bei Pagro, das als Wachstumstreiber innerhalb der MTH-Gruppe fungiert. Im vergangenen Jahr expandierte Pagro mit 90 neuen Standorten, was potenzielle innerbetriebliche Umschichtungen ermöglichen könnte.
Die gegenwärtigen Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund einer bereits vor Jahren begonnenen Restrukturierung. Nach finanziellen Turbulenzen wurde Libro damals in die MTH-Gruppe des kürzlich verstorbenen Industriellen und Ex-ÖVP-Politikers Josef Taus integriert. Trotz bestehender Herausforderungen bleibt der strategische Fokus auf der Erweiterung von Pagro klar ersichtlich.
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