Start Aktuelles
Schafscherer

Der fleißige Milan schert Schafe auch bei großer Hitze

Schaf-rasieren
(Foto: iStockphoto)

Die Zahl der professionellen Schafscherer nimmt ab, obwohl die potentiellen Verdienste in der Hochsaison nicht unerheblich sind. Ein seltener Meister dieser Handwerkskunst ist Milan Markovic, ein lokaler aus dem Dorf Gornja Gorevnica bei Cacak.

,,Wenn die ersten Hitzewellen einsetzen, beginnt die Schafscher-Saison“, erzählt Milan. ,,Jedes Jahr müssen sie geschoren werden, um den Überschuss an Wolle zu entfernen und die sommerliche Hitze besser zu überstehen. Jedes Jahr findet dies im Mai und Juni statt und in den zehn Jahren, in denen ich diesen Beruf ausübe, habe ich meine Stammkundschaft gewonnen.“

Im Laufe einer Saison schert er bis zu 500 Schafe. ,,Die Anfragen kommen aus ganz Österreich, die Leute rufen von überall her an“, fügt er hinzu. Doch die Attraktivität dieses jahrhundertealten Handwerks ist gering. Trotz der Möglichkeit, gut zu verdienen – vorausgesetzt, es besteht Leidenschaft, man hat scharfe Scheren und sichere Hände – fehlen Interessenten.

Milan hat einen festen Job und ein regelmäßiges Gehalt, aber jeder zusätzliche Euro ist willkommen, also nutze er die Gelegenheit, auf diese Weise Geld zu verdienen. ,,Die Arbeit kann leicht gemeistert werden, aber das Schwierigste ist, das Schaf zu fangen und es während des Scherens zu binden“.

Trotz technologischer Fortschritte hält Milan traditionellen Methoden die Treue und arbeitet weiterhin mit der Schere. Elektrische Schermaschinen, sagt er, seien nicht die beste Lösung. ,,Sie haben Angst vor elektrischen Maschinen, sie verursachen Stress und die Schafe werden dadurch nervös. Es kommt oft vor, dass sie sogar von der Spitze der Maschine ‚gebissen‘ werden und Narben hinterlassen. Deshalb ist es immer noch am besten, mit alten, bewährten Scheren zu arbeiten.“

Die Schafschur erscheint auf den ersten Blick weniger attraktiv als andere Berufe. Aber, so Milan, ,,das Scheren von Schafen ist vielleicht nicht so attraktiv wie das Stylen von Rassehunden, aber das Wichtigste an diesem Beruf ist die Tatsache, dass die Hände oft schmutzig sein mögen, aber das Gesicht ist immer sauber.“