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NACHFOLGE

Deutscher soll höchstes Amt in Bosnien-Herzegowina bekommen

(FOTO: iStockphoto)

Es ist mit Abstand einer der einflussreichsten Posten im Westbalkanland Bosnien-Herzegowina. Laut der „Frankfurter Zeitung“ könnte bald ein Deutscher dieses Amt bekleiden.

Der Hohe Repräsentant für Bosnien-Herzegowina ist seit 1995 basierend auf der Resolution 1031 des UN-Sicherheitsrates für die Umsetzung der zivilen Aspekte des Dayton-Abkommens zuständig. Seit 2009 hat der österreichische Diplomat Valentin Inzko dieses Amt inne. Immer wieder kritisierte der Hohe Repräsentant die Verherrlichung und Leugnung von Kriegsverbrechen. „Auch nach 25 Jahren existiert der Balkan-Krieg noch in vielen Köpfen“, kommentierte Inzko im Oktober vergangenen Jahres.

Nationalisten schlagen zurück
Es dauerte nicht lange, bis die ethno-nationalistischen Politiker des Landes zurückschlugen. Inzko sei „ein Monster, das die Serben hasst“, sagte Serbenführer Milorad Dodik und der Kroatenführer Dragan Čović warf Inzko in der Sitzung am Montag vor, die Lage im Balkanland „unvollständig“ darzustellen. Dodik fordert bereits seit Jahren die Auflösung des Amtes des Hohen Repräsentanten. Die Bedingungen hierfür wurden jedoch nicht erfüllt.

Deutschland äußert Interesse
Nun berichteten bosnische Medien sowie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dass der frühere Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) bald Inzko folgen könnte. Auf Standard-Anfrage bestätigte der derzeitige Hohe Repräsentant, dass Deutschland Interesse am Amt habe. Inzko verwies auch darauf, dass es jenseits von Personalfragen dringend notwendig wäre, den politischen Ansatz der Internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina zu ändern.

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