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Abschiebezentrum

Bosnien und Herzegowina plant Abschiebezentrum mit Gefängnis in Lipa

Gefängnis
(Foto: iStockphoto/FooTToo)

Mehrere bosnische Medien haben berichtet, dass in Bosnien und Herzegowina ein Abschiebezentrum mit einem Gefängnis im wiederaufgebauten Flüchtlingscamp Lipa errichtet werden soll. Das bosnische Sicherheitsministerium hat bestätigt, dass Migranten vorübergehend in der Nähe des Aufnahmezentrums Lipa angehalten werden sollen.

Der Bürgermeister der Stadt Bihac, Elvedin Sedic, hat bestätigt, dass eine Haftanstalt für Migranten gebaut wird, aber die Stadtverwaltung wurde nicht informiert, da das Aufnahmezentrum vor zwei Jahren an das Sicherheitsministerium übertragen wurde. Das Zentrum für Migrationspolitik (ICMPD), das von Ex-Vizekanzler Michael Spindelegger geleitet wird, wurde als Partner des Projekts genannt, aber eine Stellungnahme von ICMPD lag der APA vorerst nicht vor.

Die NGO SOS Balkanroute hat Österreich beschuldigt, den Gefängnisbau mitzufinanzieren. Das Innenministerium hat die Anschuldigungen von SOS Balkanroute dementiert und erklärt, dass es weder in die Konzeption noch in die Finanzierung oder den Betrieb von Schubhaftkapazitäten involviert sei.

Laut bosnischen Medienberichten wurden in den vergangenen Tagen vermehrt Migranten aus Kroatien nach Bosnien zurückgeführt und in Polizeibegleitung nach Lipa gebracht. Die kroatische Grenzpolizei hat den bosnischen Kollegen in den vergangenen Tagen in mehreren Aktionen mehrere hundert Menschen übergeben.