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JUGOSLAWIEN

Vor 60 Jahren wurde Jugoslawien zur „Sozialistischen Föderativen Republik“

(FOTO: iStock/ Racide)

Am 7. April 1963 änderte die bisherige Föderative Volksrepublik Jugoslawien ihren Namen in Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien durch ihre Verfassung. Die Verfassung von Jugoslawien von 1963 ist auch als „Charta der Selbstverwaltung“ bekannt, da das Selbstverwaltungsmodell in allen Bereichen und auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens angewendet wurde.

Der Name des Landes wurde in SFRJ geändert und als „Bundesstaat freiwillig vereinigter und gleichberechtigter Völker und sozialistische demokratische Gemeinschaft auf der Grundlage der Macht des Arbeitervolkes und der Selbstverwaltung“ definiert. Auch das Territorium Jugoslawiens wurde als „einheitlich und aus den Territorien sozialistischer Republiken“ beschrieben. Mit derselben Verfassung wurde die Autonome Kosovo-Metochien-Region zur Autonomen Provinz Kosovo und Metochien erklärt.

Elf Jahre später wurde eine neue Bundesverfassung verabschiedet, die den Republiken und Provinzen mehr Autonomie gab. Die Republiken erhielten mehr Rechte und die Befugnisse des Bundesstaates wurden reduziert. Eine Bestimmung betonte die territoriale Integrität der SFRJ. Im selben Jahr wurde Josip Broz Tito zum Präsidenten auf Lebenszeit sowohl des Staates als auch der Kommunistischen Partei Jugoslawiens ernannt.

Nach Titos Tod im Jahr 1980 stiegen die Spannungen zwischen den Völkern und 1991 und 1992 kam es zum Zusammenbruch Jugoslawiens.
„Wir haben viel Blut für die Brüderlichkeit und Einheit unserer Völker vergossen. Wir werden es niemandem erlauben, unsere Brüderlichkeit und Einheit zu zerstören“, sagte Tito.
Er sagte auch: „Keine unserer Republiken wäre jemand oder etwas, wenn wir nicht alle zusammen wären“ und „bewahrt die Brüderlichkeit und Einheit wie euren Augapfel“.

Wie sich jene erinnern, die während der Gründung der SFRJ geboren wurden, gab es in dem Land eine „starke Mittelschicht“, aber weniger oder gar keine „reichen“ Menschen. Die Beschäftigten konnten sich in der Regel ein neues Auto leisten, in den Urlaub fahren und eine Wohnung vom Unternehmen erhalten.

„Die Arbeiterklasse ist die Säule unseres sozialistischen Staates, die Arbeiterklasse aller Nationalitäten und in allen Republiken hat die gleichen Ansichten und Interessen und sie stellt das Zement dar, das unsere sozialistische Gemeinschaft festigt und stärkt“, waren die Worte von Josip Broz.

Die meisten Autos waren „Zastava 750“ und später „Yugo“. Es wurden auch Sicherheit und „freie Bewegung im In- und Ausland“ geschätzt, sowie kostenlose Bildung und Gesundheitsversorgung. Es gab keine privaten Ärzte, Zahnärzte oder Apotheken zu dieser Zeit. Dies alles „vermittelte den Menschen Sicherheit“, wie sie sagen.

Es wurde Wissen und Können geschätzt. „Unser Reichtum sind nicht nur Fabriken und Straßen. Unser Reichtum ist der Mensch, der neue Mensch, der sozialistische Mensch, der aufgebaut werden muss“, sagte Josip Broz.

Sie erinnern sich jedoch auch an andere Dinge. Zum Beispiel waren außerhalb des Kommunistischen Bundes keine politischen Parteien erlaubt und bei den Wahlen auf allen Ebenen gab es nur einen Kandidaten für einen Sitz. Ein deutsches Auto kostete zum Beispiel wie noch ein ganzes Auto oder wie ein anderthalb Autos an Zoll, was bedeutete, dass wenn ein Deutscher für ein Auto 5.000 Euro zahlt, dann 13.000 Euro zahlen musste.