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INTERVIEW

Diaspora-Business: Wienerin startet mit bosnischer Bio-Tee- und Gewürzmarke durch

Was waren bisher die größten Hürden?
Die Korruption im Land. Es fängt damit an, dass wir nach Partnern zur Erledigung diverser Services, wie z.B. einem fähigen Elektriker oder Schlosser lang suchen mussten, da einige ohne Rechnung arbeiten wollten – d.h. schwarz. In diese „trüben Gewässer“ wollten wir uns keinesfalls begeben! Die Importe unserer Ausrüstung oder unserer Bio-Jungpflanzen aus der EU waren wegen korrupten Zöllnern oft erschwert, da wir nicht bereit waren „Schmiergelder“ zu bezahlen, damit unsere Ware am Zoll nicht blockiert, sondern ich darf zitieren: „rascher durchgelassen“ wird. Das grenzt bereits an Erpressung, womit wir es hier zu tun haben! Unsere Werte und Prinzipien sind absolut gegen solche Geschäftspraktiken! Wir „schmieren“ nicht und sehen in keinster Weise einen logischen Grund bei diesem Spiel mitzumachen, mal abgesehen davon, dass es absolut gesetzeswidrig ist.

Bio-Brennnessel bereit für die Versendung nach Europa. (Foto: Bosnia grows Organic/Facebook)

„Einfuhr von Salbei Jungpflanzen wurde drei Tage an der BiH Grenze blockiert – der entstandene Schaden belief sich auf 100.000 Euro“, Ivana Stjepanović 

Beispielsweise wurde die Einfuhr von unseren Salbei Jungpflanzen aus Deutschland, die wir pflanzen wollten, blockiert. Obwohl die Qualität der Ware durch deutsche Institute bestätigt und alle Begleitpapiere korrekt waren. Das Ergebnis war eine solche Beschädigung der Jungpflanzen, die zu lang ohne Licht und Wasser ausharren mussten, dass 65 Prozent davon nach dem Pflanzen eingegangen sind. Der uns entstandene Schaden, 100.000 Euro! Hinzu kommen auch administrative Anforderungen staatlicher Institutionen. Papiere, Papiere, Papiere zu füllen! Mit so wenig organisierten und ineffizient als auch ineffektiv arbeitenden staatlichen Institutionen wie in Bosnien und Herzegowina war ich in keinem Land, in dem ich im Laufe meiner Karriere zuvor tätig war, konfrontiert.

Bio-Malven-Tee wächst auf bosnischen Feldern. (Foto: Bosnia grows Organic/Facebook)

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