In Wien werden die klassischen Garderoben-Symbole in Kindergärten wie Apfel, Raupe oder Pilz abgeschafft. Diese Bilder halfen bisher den Jüngsten, die noch nicht lesen können, ihren Platz zu finden.
Doch wie die „Krone“-Zeitung berichtete, soll damit Schluss sein, um Diskriminierungen zu vermeiden.
Grund für die Änderung
Die verantwortliche Behörde für Kindergärten, die MA 10, äußerte sich dazu: „Vermieden werden soll damit, dass Kinder Symbole unreflektiert zugeteilt bekommen oder später eintretende Kinder eventuell ein übrig gebliebenes Symbol erhalten, mit welchem sie keine positiven Assoziationen haben.“
Neue Kennzeichnungsmöglichkeiten angedacht
Es wird über alternative Kennzeichnungsformen nachgedacht. Mischformen aus Namen und Fotos sowie weitere kreative Ideen sollen zum Einsatz kommen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass kein Kind mehr ein Symbol erhält, mit dem es sich nicht wohlfühlt. Die Stadt möchte vermeiden, dass Kinder auf eine Weise angesprochen werden, die möglicherweise unangenehm für sie ist, wie zum Beispiel: „Und unser Pilz darf jetzt in den Garten gehen.“
Traditionen und Erinnerungen
Obwohl es laut dem Bericht keine Überlieferungen von Traumatisierungen durch traditionelle Garderoben-Symbole gibt, werden diese nun in Wien aus den Kindergärten verbannt. Eine Mutter berichtete: „Ich war damals ein Luftballon, das weiß ich heute noch. Das sind so schöne Erinnerungen, die den Kleinen weggenommen werden. Aber Hauptsache, der Pilz muss nicht mehr in den Garten.“.
UPDATE 10.09.2024: Doch Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr stellt klar: „Kein Verbot von Garderobensymbolen in Wiener Kindergärten!“ Aus dem Büro des Stadtrats wird klargestellt: „Es gibt seitens der Stadt Wien keinerlei Vorgaben an die Standorte, wie mit der Kennzeichnung von Garderobenhaken umzugehen ist. Es ist wichtig, individuelle und kindgerechte Lösungen zu entwickeln, wie z.B. mit der Kennzeichnung von Garderobenplätzen umgegangen wird. Uns ist es dabei wichtig, die Freiheit der einzelnen Standorte zu stärken. Ein wie auch immer geartetes ‚Verbot‘ der Verwendung von Symbolen gibt es jedenfalls nicht und hat es auch nie gegeben. Wien ist sowohl im Kindergartenausbau als auch in der pädagogischen Qualität österreichweite Spitzenreiterin. Seit diesem Jahr investieren wir über 1 Milliarde Euro pro Jahr in hochwertige elementare Bildung. Unser politisches Anliegen ist die Stärkung und der Ausbau dieser immens wichtigen ersten Bildungseinrichtung.“
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