Heute beginnt in Ried im Innkreis der bereits dritte Prozess wegen Mordversuchs gegen eine 33-jährige Frau. Sie soll versucht haben, ihrem schlafenden Ehemann (43) die Kehle aufzuschlitzen. Die familiären Belastungen durch die wiederholten Gerichtsverhandlungen sind enorm.
Familienmitglied äußert sich zur Situation
Christian F. (41) aus Eberschwang in Oberösterreich schildert die schwierige Lage. „Die Wunden werden durch dieses ständige Auf und Ab wieder aufgerissen. Beim Opfer, meinem Bruder, und auch bei uns, seinen Angehörigen. Und ganz besonders natürlich bei seinen vier Kindern. Psychisch ist es schlimm, das immer wieder durchmachen zu müssen“, so der Bruder des Opfers.
Frau wurde die Belastung zu groß
Rückblick auf den 2. August 2022: An diesem Tag soll die Angeklagte versucht haben, ihren schlafenden Ehemann im gemeinsamen Haus in St. Florian am Inn zu töten. Sie habe ihm eine etwa 18 Zentimeter lange Schnittwunde am Hals zugefügt. Der Ehemann überlebte, da die Verletzung nicht tief genug war. Laut Anklage war die Frau durch die kurz hintereinander erfolgten Geburten ihrer vier Kinder und die Verantwortung für den Haushalt überfordert.
Tochter beschuldigt
In der ersten Verhandlung beschuldigte die Angeklagte ihre damals 13-jährige Tochter, die Tat begangen zu haben. In diesem Verfahren wurde sie nur wegen Körperverletzung verurteilt, doch das Urteil wurde von den Berufsrichtern aufgehoben. Beim zweiten Verfahren erhielt sie 14 Jahre Haft wegen Mordes, aber der Oberste Gerichtshof hob auch dieses Urteil auf, da ein Beweisantrag abgelehnt worden war. Heute beginnt der dritte Prozess.
Belastende Prozesse
Die Familie des Opfers erlebt jedes Mal aufs Neue die seelischen Narben und die anhaltende Belastung. Besonders betroffen sind dabei die vier Kinder des Opfers, die psychisch stark unter der Situation leiden. „Egal, wie das Urteil ausfällt, es wird vermutlich ein halbes Jahr dauern, bis endgültige Rechtskraft besteht“, sagt Christian F. „Was das für meinen Bruder und die Kinder bedeutet, ist unvorstellbar. Die Opfer geraten oft in Vergessenheit, während sich alles um die Täter dreht.“
Die Angeklagte, die seit zwei Jahren in Untersuchungshaft sitzt, übt immer wieder Druck aus, um ihre Kinder sehen zu dürfen. Psychologen raten davon ab, da sie als manipulative Person eingeschätzt werde.
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