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GERALD GARTLEHNER

Doch keine 4. Impfung und Impfpflicht? Experte mischt die Karten neu

(FOTO: ORFTVthek)

Gestern war der Epidemiologe Gerald Gartlehner in der „ZiB 2“ zu Gast und zog mit seinen Einschätzungen zum vierten Stich und der Impfung große Aufmerksamkeit auf sich.

Im Interview mit Armin Wolf erklärte Gartlehner, dass man nach der Omikronwelle ein „Ausmaß and Immunität in der Bevölkerung“ haben, wie noch nie während dieser Pandemie. Der Experte geht davon aus, dass somit zahlreiche Menschen gegen schwere Infektionen geschützt sein werden. Aus diesem Grunde schlägt er vor, die „Impfpflicht neu zu bewerten“.

Doch keine 4. Impfung?
Während in Israel schon fleißig die vierte Dosis der Corona-Impfung verabreicht wird, so denkt Gartlehner, dass diese hierzulande nicht für alle notwendig sein wird. Vor allem Ältere und Risikopatienten, sowie Mitarbeiter in kritischer Infrastruktur würden sie noch brauchen, für die gesamte Bevölkerung sieht er jedoch keinen Bedarf. All dies jedoch unter der Prämisse, dass keine neuen Mutationen mehr auftauchen. „Wenn jetzt keine neuen Varianten mehr kommen, dann glaube ich, dass wir nach der Omikronwelle keine vierte Impfung mehr brauchen werden.“

Mehr als 16.000 Neuinfizierte täglich
Dennoch gelte es die Omikronwelle so unbeschadet wie möglich zu überstehen. Laut dem Epidemiologen werde man die bisherigen Höchststände an Neuinfektionen von 16.000 Fällen täglich (November 2021) wohl übertreffen. Die wichtigste Waffe gegen Omikron sei laut Gartlehner auch weiterhin die Impfung – allen voran die Booster-Dosis. Man könne davon ausgehen, dass in den nächsten Wochen viele Menschen erkranken werden, wobei Geimpfte und Genese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwer erkranken würden.

Kürzere Quarantäne?
Eine potentiell hohe Anzahl an aktuell Erkrankten sorgt bereits seit Tagen für Diskussionen. Der mögliche Ausfall von vielen Arbeitskräften könnte dazu führen, dass die kritische Infrastruktur nicht zur Gänze aufrechterhalten werden kann. Daher werden Rufe nach einer Verkürzung der Quarantäne laut. Gartlehner meint, dass man die verpflichtende Isolation von K1-Kontaktpersonen von fünf auf drei oder vier Tage verkürzen könne. Bei asymptomatischen Infizierten „könne man wahrscheinlich auf fünf Tage reduzieren“. Das Arbeitengehen trotz positivem Corona-Test sieht der Epidemiologe noch nicht als notwendig an. Sollte die kritische Infrastruktur jedoch wackeln, so sollte man das auch in Betracht ziehen.

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