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BALKAN

Dodiks Besuch in Zagreb sorgt in Sarajevo für Ärger

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Foto: Ured predsjednika RH

Dass Milorad Dodik diese Woche vom kroatischen Staatspräsidenten und vom Regierungschef empfangen wurde, sorgt nun für Spannungen in den Beziehungen Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas.

In Sarajevo sorgte der Besuch Dodiks beim nördlichen Nachbarn bereits im Vorfeld für Kritik. Umso schärfer sind nun die Worte von Bakir Izetbegović, dem Obmann der bosnisch-muslimischen Partei SDA. „Solche Vorgehensweisen sind weder für Kroatien noch für Bosnien-Herzegowina gut. Und auch nicht gut für die Beziehungen zwischen Kroaten und Bosniaken in Bosnien-Herzegowina selbst“, so Izetbegović.

Umstrittener Besuch
„Wir sehen tatsächlich keinen Sinn darin. Mit diesem Verhalten wird die Politik unterstützt, die Dodik verkörpert“, sagte Izetbegović, der von einem „Tiefpunkt in den bilateralen Beziehungen“ spricht. Sowohl der kroatische Staatspräsident Zoran Milanović als auch der führende Politiker der bosnischen Serben verteidigten ihr gemeinsames Meeting. Gleichzeitig kritisierten beide Željko Komšić, indem sie seine Vertretung als kroatisches Mitglied des Staatspräsidiums Bosnien-Herzegowinas in Frage stellten.

„Komšić hat nichts für die Kroaten in Bosnien-Herzegowina gemacht. Er wird immer wieder mit bosniakischen Stimmen gewählt und schadet den Kroaten in Bosnien-Herzegowina“, sagte Dodik nachdem er auch den kroatischen Regierungschef Andrej Plenković traf. „Dodik ist der Vertreter der Serben im Staatspräsidium. Er ist eine Tatsache. Und wir müssen mit ihm reden und nach Lösungen suchen“, so der kroatische Staatspräsident Milanović.