Verletzte Ehre, fliegende Fäuste und ein gezücktes Messer: In Wien-Ottakring eskalierte ein Streit zwischen zwei Bekannten auf offener Straße.
Auf der Thaliastraße in Wien-Ottakring eskalierte am Mittwochnachmittag ein Streit zwischen zwei Rumänen. Gegen 15.45 Uhr trafen die beiden jungen Männer, die sich bereits seit längerer Zeit kannten, aufeinander. Der Grund für die Auseinandersetzung: Der 19-Jährige fühlte sich in seiner Ehre verletzt, weil sein 22-jähriger Bekannter angeblich schlecht über ihn gesprochen hatte.
Die Situation spitzte sich rasch zu. Der jüngere Mann schlug seinem Kontrahenten zunächst mit der Faust ins Gesicht. Dann zog er ein Messer und versuchte mehrmals, auf den 22-Jährigen einzustechen. Diesem gelang es jedoch, den Attacken auszuweichen und vom Tatort zu flüchten.
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Erfolgreiche Festnahme
Einige Straßenzüge entfernt setzte der Angegriffene einen Notruf ab. Er schilderte den Vorfall und lieferte den Einsatzkräften eine Beschreibung des Angreifers. Beamte des Stadtpolizeikommandos Ottakring konnten den Verdächtigen kurz darauf noch auf der Thaliastraße antreffen und nahmen ihn vorläufig fest.
Rechtliche Konsequenzen
Bei der Durchsuchung fanden die Polizisten ein Springmesser in seiner Hosentasche – vermutlich die Tatwaffe. Zudem stellten sie ein Sackerl (kleine Plastiktüte) mit Cannabis sicher. Gegen den 19-Jährigen wurde umgehend ein vorläufiges Waffenverbot verhängt. Er muss sich nun wegen des Verdachts der versuchten absichtlichen schweren Körperverletzung sowie nach dem Suchtmittelgesetz verantworten.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurde der junge Mann in eine Justizanstalt eingeliefert.
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Kriminalstatistik: Messergewalt in Ottakring
Die jüngste Attacke auf der Thaliastraße fügt sich in ein problematisches Gesamtbild ein. Laut Wiener Kriminalstatistik wurden im Jahr 2024 in Ottakring bereits mehrere schwere Messerattacken polizeilich erfasst, darunter lebensgefährliche Übergriffe auf der Thaliastraße und in Privatwohnungen.
Besonders unter jungen Erwachsenen zählt das Mitführen und der Einsatz von Messern zu den am schnellsten steigenden Gewaltdelikten im 16. Bezirk. Für das Delikt der Beleidigung, das im aktuellen Fall als Auslöser genannt wird, sieht der österreichische Strafrahmen eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten oder eine Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen vor.
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