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Gewalteskalation

Doppel-Schock in Wien: Messer-Attacken erschüttern zwei Bahnhöfe gleichzeitig

WESTBAHNHOF_POLIZEI
Symbolbild (FOTO: iStock)

Verstecktes Messer im Stiefel und ein Cuttermesser in der Hosentasche: Am Karfreitag eskalieren an zwei Wiener Bahnhöfen zeitgleich gefährliche Konflikte.

An zwei Wiener Bahnhöfen ereigneten sich am Karfreitag um 18 Uhr unabhängig voneinander Vorfälle mit Messern. Am Hauptbahnhof eskalierte eine Auseinandersetzung, nachdem eine Frau einen Passanten angerempelt hatte. Nach Angaben von Zeugen beschimpfte und bespuckte die Frau ihr Gegenüber, bevor sie handgreiflich wurde.

Die Situation spitzte sich dramatisch zu, als die 30-Jährige ein in ihrem Stiefel verstecktes Messer zog und mit Morddrohungen auf den 55-Jährigen losging. Sicherheitspersonal des Bahnhofs konnte rechtzeitig eingreifen, die Kontrahenten trennen und der Angreiferin die Waffe abnehmen.

Polizisten des Stadtpolizeikommandos Wien-Favoriten nahmen die österreichische Staatsbürgerin vorläufig fest und stellten das Messer sicher. Der ebenfalls aus Österreich stammende Mann erlitt Gesichtsverletzungen und wurde nach einer Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Die Frau muss sich nun wegen gefährlicher Drohung, Körperverletzung und versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung verantworten und verbleibt in Polizeigewahrsam.

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Vorfall Wien Mitte

Parallel dazu kam es am Bahnhof Wien Mitte zu einem weiteren bedrohlichen Zwischenfall. Bei Eintreffen der Beamten des Stadtpolizeikommandos Wien-Landstraße hatte sich ein 25-jähriger Zugbegleiter bereits in die Fahrerkabine geflüchtet.

Durch das Fenster schilderte er den Polizisten, dass er einen Fahrgast ohne gültiges Ticket des Zuges verwiesen hatte. Der Passagier hatte daraufhin gedroht, ihn abzustechen, und den Zugbegleiter bis zur Tür des Führerstandes verfolgt, gegen die er wiederholt heftig schlug.

Die Polizisten betraten den Zug und forderten den Verdächtigen auf, seine Taschen zu leeren. Der 39-jährige türkische Staatsangehörige zog daraufhin ein Cuttermesser aus seiner Hosentasche und warf es zu Boden. Nach seiner vorläufigen Festnahme und Sicherstellung des Messers wurde gegen ihn ein vorläufiges Waffenverbot verhängt.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurde er wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung angezeigt, jedoch auf freien Fuß gesetzt.

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Alarmierende Zunahme von Messergewalt

Diese Vorfälle reihen sich in einen besorgniserregenden Trend ein: 2024 verzeichnet die Wiener Polizei einen deutlichen Anstieg von Gewaltdelikten mit Messern im öffentlichen Raum, besonders an Bahnhöfen. Laut Daten des Innenministeriums hat sich die Zahl der Anzeigen wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung mit Stichwaffen in Zügen und an Haltestellen innerhalb von fünf Jahren fast verdoppelt.

Nach mehreren schweren Zwischenfällen – darunter ein Angriff am Bahnhof Floridsdorf, bei dem ein Security-Mitarbeiter lebensgefährlich verletzt wurde – reagiert die Stadt mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehören verstärkte Videoüberwachung, spezielle Schulungen für Sicherheitspersonal und die Einrichtung temporärer Waffenverbotszonen in besonders sensiblen Verkehrsbereichen.

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