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Nachfolgeplanung

Zwei Rennen, dann hat er’s im Griff“ – Marko plant Vettel-Coup

Sebastian Vettel
(FOTO: EPA-EFE/ALI HAIDER)

Helmut Marko hat seinen Wunschkandidaten für die Zukunft klar benannt: Sebastian Vettel soll in seine Fußstapfen treten. Der 81-jährige Red-Bull-Motorsportberater bezeichnete den vierfachen Weltmeister als seinen „idealen Nachfolge-Kandidaten“.

Marko ist seit dem Formel-1-Engagement des Energydrink-Herstellers 2005 eine zentrale Figur im Rennzirkus und verantwortet unter anderem das erfolgreiche Nachwuchsprogramm des Teams.

Der Österreicher blickt selbst auf eine kurze Karriere als Formel-1-Pilot zurück. In den Jahren 1971 und 1972 saß er im Cockpit, bevor ein schwerer Unfall seine aktive Laufbahn jäh beendete. Ein Stein durchschlug sein Visier und kostete ihn das linke Auge. Erst drei Jahrzehnte später kehrte der promovierte Jurist aus Graz in die Königsklasse zurück – als enger Vertrauter des 2022 verstorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz.

Unter Markos Fittichen entwickelten sich sowohl Vettel als auch der aktuelle Superstar Max Verstappen zu Weltklassefahrern. Beim Grand Prix in Saudi-Arabien sprach der bald 82-Jährige offen über seine Zukunftsplanung. Ohne ein konkretes Datum für seinen Rückzug zu nennen, räumte er im Sky-Interview ein: „Es ist ganz klar, irgendwann geht es nimmer – auch vom Alter her.“

Markos Nachfolgeplan

Besonders die Reisebelastung mache ihm zu schaffen. Mit Blick auf Vettel als potenziellen Nachfolger ergänzte Marko: „Es wäre natürlich toll, wenn ein Mann so wie Sebastian das weiter übernehmen würde.“ Dabei gehe es nicht nur um die Talentförderung – Vettel engagiert sich bereits im Kart-Nachwuchsbereich für junge Fahrerinnen – sondern auch um „die große strategische Ausrichtung von so einem Formel-1-Team“.

Der Steirer traut seinem ehemaligen Schützling eine schnelle Einarbeitung zu: „Da braucht er kein Jahr. Das sind zwei Rennen und er hat das im Griff.“ Marko zeigt sich überzeugt: „Ich glaube, dass Sebastian sich gefunden hat und jetzt weiß, was er in Zukunft machen will – und das ist in erster Linie Motorsport.“

Vettels Reaktion

Vettel, der von 2009 bis 2014 für das Hauptteam fuhr, nachdem er zuvor bei Toro Rosso (heute Racing Bulls) unter Vertrag stand, dominierte mit Red Bull die Formel 1 und sicherte sich vier WM-Titel in Folge (2010-2013). Teamchef Christian Horner, damals wie heute an der Spitze des Rennstalls, könnte also bald wieder mit dem Deutschen zusammenarbeiten, der Ende 2022 seine aktive Karriere beendete.

Der 37-jährige Vettel selbst reagierte zurückhaltend auf Markos Vorschlag: „Ob das etwas für mich in der Zukunft ist, wird man sehen.“ Er stehe nach wie vor in Kontakt mit seinem früheren Förderer und betonte dessen einzigartige Rolle.

„Solange er das noch genießt und sich dem Job gewachsen fühlt, ist er mit seiner Erfahrung in einer einzigartigen Rolle – vor allem was die Dynamiken im Team angeht. Das kennt er am besten. Es wird schon schade, wenn er irgendwann ausscheidet aus der Position. Dann muss es sich in eine neue, andere Richtung entwickeln.“

Tatsächlich war Vettel auch beim jüngsten Formel-1-Wochenende in Saudi-Arabien vor Ort – und zwar im Rahmen seines Engagements für den Nachwuchs. Der Deutsche arbeitet intensiv mit jungen Fahrerinnen im Kartsport zusammen und setzt sich für mehr Diversität im Motorsport ein. Eine Rückkehr als aktiver Fahrer in eine größere Rennserie hat er bisher ausgeschlossen. Stattdessen konzentriert sich der vierfache Weltmeister auf seine Rolle als Mentor und Organisator im Nachwuchsbereich.

Neben seinen motorsportlichen Aktivitäten pflegt Vettel auch eine persönliche Verbindung zu Österreich – er besitzt dort Waldflächen und Jagdreviere, was seine Verbundenheit zum Heimatland des Red-Bull-Konzerns unterstreicht und eine mögliche Rückkehr zu seinen beruflichen Wurzeln erleichtern könnte.