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MUTTER TERESA

„Engel der Armen“: 20. Todestag der humanitärsten Frau des Balkans

Mutter Teresa 20. Todestag
(FOTO: YouTube-Screenshot)

Heute vor genau 20 Jahren starb Mutter Teresa, welche ihr Leben den Ärmsten Bewohnern von Kalkutta widmete. Für ihr Lebenswerk wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet und vergangenes Jahr von Papst Franziskus heiliggesprochen.

Am 19. August 1910 kam Anjezë (Agnes) Gonxha Bojaxhiu in Üsküb (Osmanisches Reich), der heutigen mazedonischen Hauptstadt Skopje, zur Welt. Sie wuchs als Kind einer wohlhabenden katholischen albanischen Familie auf. Im Alter von 18 Jahren schloss sie sich den Loretoschwestern an und nahm mit Bezug auf die hl. Therese von Lisieux den Ordensnamen Teresa an.

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Ihr Orden schickte sie nach Indien, um dort als Lehrerin, später sogar als Schulleiterin zu arbeiten. Wie Mutter Teresa in ihrem Tagebuch vermerkte, habe sie 1946 beim Anblick eines Kruzifixes auf einer Fahr durch Kalkutta ihre Berufung, den Armen zu helfen, verspürt.

Daraufhin gründete sie 1950 die Gemeinschaft der Missionarinnen der Nächstenliebe und widmete sich zur Gänze der humanitären Arbeit. Heute zählt der Orden rund 4500 Mitglieder, welche in insgesamt 133 Staaten tätig sind.

Mutter Teresa verbrachte fast ihr ganzes Leben mit den Ärmsten in Kalkutta, wobei ihre Hilfsaktionen durch öffentlichen Institutionen und Spenden finanziert wurden.

Für ihr humanitäres Engagement wurde sie mehrmals international ausgezeichnet, wobei der Friedensnobelpreis (1979) eine der größten Ehrungen ihres Werkes darstellt.

Das Gedenkhaus in Mutter Teresas Heimatstadt Skopje (links) und ihr Grab in Kalkutta (rechts). (FOTOS: Wikimedia Commons/Nikolina Hristovska,Steve Browne & John Verkleir)

Ihr Grab wurde zum Wallfahrtsort
Im Alter von 87 Jahren verstarb Mutter Teresa am 5. September 1977 in Kalkutta. Unter großen Staatsehren und großer Anteilnahme der Weltöffentlichkeit wurde sie am ach Tage nach ihrem Tod in dem vom ihr gegründeten Kloster beigesetzt.

Circa ein Jahr nach ihrem Tod begann Papst Johannes Paul II., welcher Teresa besonders schätzte, die Weichen für ihre Heiligsprechung zu legen.

Ende 1998 verabschiedete er das Gesetz, welches besagte, dass der Prozess für die Seligsprechung – Voraussetzung für die Kanonisation – erst fünf Jahre nach dem Ableben einer Person beginnen kann.

Heiligsprechung
Die Heiligsprechung von Mutter Teresa gilt als eine der schnellsten in modernen Geschichte der katholischen Kirche.

Nachdem ihre Heilung eines indischen Mädchens, welche unter einem Magentumor litt, im Jahr 2003 vonseiten des Papstes zum Wunder erklärt wurde, stufte die katholische Kirch auch Mutter Teresas Heilung eines Brasilianers von von mehreren Gehirntumoren ebenso als Wunder ein.

Am 4. September 2016 wurde sie auf dem Petersplatz vor zehntausenden Gläubigen von Papst Franziskus heiliggesprochen.

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Kritiken an ihrem Werk
Auch wenn die katholische Kirche in Mutter Teresa eine der größten Vorbilder für Gläubige sieht, so kamen bereits während ihrer Lebenszeit immer wieder kritische Stimmen auf.

So sind einige Kritiker der Meinung, dass es Mutter Teresa nicht um Hilfe für die Ärmsten, sondern die Verbreitung eines fundamentalistischen katholischen Glaubens ging. Ebenso wurden die hygienischen Zuständen in ihren Häusern bekrittelt.

Mutter Teresa soll den Kranken auch die Gabe von Schmerzmitteln verwehrt haben, da „durch das Leid eine besondere Nähe zu Jesus Christus erfahrbar sei“ und „Schmerzen und Leiden daher positiv zu bewerten seien“.

Auch ihre Einstellung zu Abtreibung war immer wieder Thema von hitzigen Diskussionen. Unter anderem als sie den Friedensnobelpreis überreicht bekam und in ihrer Rede davon sprach, dass der Schwangerschaftsabbruch der „größte Zerstörer des Friedens“ sei.