Start Politik
Konflikt

Erdogan droht Israel mit militärischer Auseinandersetzung

(FOTO: EPA-EFE/Thaier Al-Sudani)
(FOTO: EPA-EFE/Thaier Al-Sudani)

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat eine scharfe Warnung in Richtung Israel gesendet. Während einer Ansprache vor Anhängern seiner Regierungspartei AKP in der Schwarzmeerstadt Rize, zeigte Erdogan eine unmissverständliche Bereitschaft zu einer militärischen Auseinandersetzung auf dem Niveau der türkischen Interventionen in Berg-Karabach und Libyen.

„So wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun“, betonte Erdogan in Bezug auf Israel, während er die Rolle der Türkei in den Konflikten von Aserbaidschan bis Libyen hervorhob.

Erdogan bezog sich explizit auf die türkische Unterstützung für Aserbaidschan mit Drohnentechnologie und die militärische Hilfe für die international anerkannte Regierung Libyens. Dabei betonte er den Fortschritt und die Unabhängigkeit der türkischen Verteidigungsindustrie mit den Worten: „Es gibt nichts, was wir nicht tun können, solange wir stark sind.“

Diese Aussage folgt auf eine frühere Ankündigung Erdogans, Kooperationen zwischen der NATO und Israel auf Eis zu legen, bis ein dauerhafter Frieden in den palästinensischen Gebieten erreicht wird. Die Reaktion Israels ließ nicht lange auf sich warten. Außenminister Israel Katz zog Parallelen zwischen Erdogan und Saddam Hussein und warnte vor einem militärischen Vorgehen gegen Israel.

Deeskalation gefordert

Seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs haben die Spannungen zwischen Israel und der Türkei spürbar zugenommen. Wobei Erdogan die Beziehungen mit vergleichenden Kommentaren über Israels Premierminister weiter belastet. Zugleich ist die Region in Alarmbereitschaft versetzt worden, nachdem Raketenangriffe aus dem Libanon israelische Boden trafen. Das zog eine sofortige militärische Reaktion Israels gegen die Hisbollah-Miliz nach sich.

Regionale Turbulenzen

Die Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah hat auch Auswirkungen auf die zivile Luftfahrt. Wobei mehrere internationale Fluglinien, darunter die Lufthansa und Turkish Airlines, Flüge nach Beirut abgesagt haben. Die Gründe dafür liegen in den erhöhten Versicherungsrisiken aufgrund der aktuellen Sicherheitslage.