Start News
SKANDAL

Erdogan nimmt homophoben Islam-Prediger in Schutz

ERSOGAN_ALI_ERBAS_REDE
(FOTO: Facebook/Recep Tayyip Erdogan; Twitter/Dr. Prof. Ali Erbas)

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verteidigt die homophobe Rede des Predigers Ali Erbas und nimmt ihn in Schutz.

Die Türkei ist gerade in einem heftigen Konflikt bezüglich Homosexualität. Der Auslöser dafür ist Ali Erbas, der Präsident der Religionsbehörde Diyanet*, der in seiner Predigt zu Beginn des Fastenmonats Ramadan gehalten hat.

In dieser spricht er zuerst über das Coronavirus und meint hinterher: „Der Islam zählt Unzucht zu einer der größten Sünden, er verdammt die Homosexualität.“ Zudem meint er, dass die gleichgeschlechtliche Liebe zu Krankheiten führe und „Generationen verrotten“ ließe. Auch der außereheliche Geschlechtsverkehr soll zu Krankheiten wie HIV führen, denn laut dem Prediger sei es „wissenschaftlich erwiesen“, dass „dieser und ähnliche Viren“ durch Schmutz verbreitet werden würden. Daher sei im Islam die Reinlichkeit eines der wichtigsten Glaubensgebote.

Viele Menschen verurteilten Online Erbas wegen Homophobie und Menschenhass. Auch der Anwaltsverband von Ankara wirft dem Geistlichen vor, zum Hass gegen Lesben und Schwule anzustacheln. Die Staatsanwaltschaft von Ankara ermittelt daraufhin, nach einer Beschwerde des Diyanet, „Beleidigung religiöser Werte“.

Auch der türkische Präsident Erdogan verteidigt den Islam-Vertreter und betont, dass alles was in der Predigt gesagt wurde „absolut richtig“ sei. Laut ihm würde „der Islam betrachtet die Unzucht als eine der größten Sünden, und er verurteilt die Homosexualität.“ Denn beide brächten „Krankheiten mit sich“.

Der 48-jährige Theologieprofessor Erbas wurde vom Staatspräsident 2017 in Amt berufen und gilt als enger Vertrauter. Er leitet das Diyanet, das in der TÜrkei Moscheen betreibt und Imame ernennt. Mit seinen regelmäßigen Äußerungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen sorgt er immer wieder für Aufregung und Empörung.