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ZADIĆ & TURKOVIĆ

Erlaubt Österreich Bosniern eine Doppelstaatsbürgerschaft?

(FOTO: MVP BiH)

Kürzlich trafen die Außenministerin Bosnien-Herzegowinas, Bisera Turković und die österreichische Justizministerin Alma Zadić aufeinander. Die Gesprächsthemen waren eine Doppelstaatsbürgerschaft, die Migrantenkrise und Rechtsstaatlichkeit.

Turković erwähnte während des Zusammentreffens, dass rund 170.000 Menschen mit Wurzeln in Bosnien-Herzegowina in Österreich leben, wovon rund die Hälfte noch die Staatsbürgerschaft des Ursprungslandes besitzt. Die bosnisch-herzegowinische Außenministerin fragte Zadić, ob es möglich sei, eine rechtliche Grundlage für eine Doppelstaatsbürgerschaft für Bosnier und Herzegowiner zu schaffen.

Für Turković sei diese Causa von hoher Wichtigkeit, da eine Aufgabe der bosnisch-herzegowinischen Staatsbürgerschaft später Probleme beim Eigentumsrecht, Erbe und Steuern im Ursprungsland mit sich ziehen könne. Sie fügte außerdem hinzu, dass auch andere Länder des ehemaligen Jugoslawiens mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hätten und sicher ähnlicher Meinung seien.

Justizministerin Zadić äußerte Verständnis für die Situation und die Tatsache, dass es vielen schwerfalle, die ursprüngliche Staatsbürgerschaft aufzugeben, da man auch weiterhin in die Prozesse im Herkunftsland involviert sein möchte.

Sie versprach, sich mit diesen Belangen an das österreichische Innen- und Außenministerium zu wenden. Jedoch wäre für die Lösung dieser Probleme eine größere rechtliche Reform vonnöten. Zusätzlich könne man die Doppelstaatsbürgerschaft nicht nur auf ein Land beschränken.

(FOTO: MVP BiH)