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BRÜSSEL

EU fordert Serbien zu Dialog mit Kosovo auf

(FOTO: Twitter/@vonderleyen)

Die Europäische Union forderte den serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić erneut dazu auf, den Dialog mit Kosovo wieder aufzunehmen.

Am Montag traf der serbische Präsident Aleksandar Vučić in Brüssel auf die EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen und den Hohen Repräsentanten für Außenpolitik, Josep Borrell. Dabei brachten die EU-Mitglieder ihre Bereitschaft zum Ausdruck, den Beitrittsprozess Serbiens zu beschleunigen. Allerdings nur, wenn es Fortschritte in Sachen Kosovo gibt.

In einer anschließenden Pressekonferenz erklärte Borell: „Ich habe Präsident Vučić dazu ermutigt, den Weg der Verständigung weiter zu verfolgen, und ein umfassendes, rechtlich bindendes Abkommen abzuschließen, sowie die Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Kosovo zu erreichen. Dieser Prozess muss ohne Zögern weiter verfolgt werden, und Ergebnisse zeitigen, trotz der Probleme die es noch gibt und um die wir wissen.“

Serbien hat die Unabhängigkeit Kosovos noch nicht anerkannt. Sie wurde 2008 ausgerufen, nachdem die NATO 1999 militärisch eingegriffen hatte und die serbischen Streitkräfte aus dem kleinen, überwiegend muslimischen Land entfernt hatte.

Die Verhandlungspositionen sind laut Experten jedoch nicht ausgeglichen. Matteo Bonomi, von der italienischen Denkfabrik IAI: „Die Uneindeutigkeit der Handlungen der EU in der Region, und das halbherzige Engagement haben den Dialog nicht befördert. Im Gegenteil, es hat zu einer zunehmenden Asymmetrie zwischen den Verhandlungsparteien geführt, und der kleinere, also Kosovo, hat verstärkt den Eindruck eher Objekt als Subjekt dieses Dialogs zu sein.“

Am Donnerstag wird der Ministerpräsident Kosovos, Albin Kurti, in Brüssel erwartet, dann allerdings wird der serbische Gast bereits wieder abgereist sein. Derzeit wird der Dialog also nicht am selben Tisch geführt.

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