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INNOVATIVES PROJEKT

Europaweit erstmalig: Flüchtlinge als Lehrer in Wiener Schulen

FLüchtlinge als Lehrer in Wien
(FOTO: iStockphoto)

Derzeit befinden sich 23 geflüchtete Lehrkräfte in Kursen, um sie bis zum Wintersemester für das Unterrichten fit zu machen.

Im Rahmen des Projektes CORE der Stadt Wien werden derzeit Schutzsuchende weitergebildet, die in ihren Herkunftsländern bereits Lehrer waren, sodass sie ab dem kommenden Semester an Neuen Mittelschulen und Gymnasien unterrichten können.

Ziel dieses Projektes ist es, zwei Probleme bzw. Herausforderungen für die Stadt auf einen Schlag zu lösen. Auf der einen Seite wird die Integration von Flüchtlingen beschleunigt, auf der anderen Seite geht man gegen den vorherrschenden Lehrermangel vor. Europaweit gesehen handelt es sich um die erste Initiative dieser Art.

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Vorrausetzungen und Inhalt des Kurses
Um am Zertifikatslehrgang teilnehmen zu können, müssen die Flüchtlinge ein Studium und Lehrerfahrung nachweisen, sowie die deutsche Sprache auf B2-Niveau beherrschen. Zudem ist ein positiver Asylbescheid erforderlich.

Nach der Überprüfung ihrer fachlichen Qualifikationen werden im Kurs die pädagogischen Grundlagen für das Unterrichten in Österreich vermittelt. Auch wenn es sich dabei um einen, im Vergleich zum Lehramtsstudium, verkürzten Zeitraumhandelt, so müssen die geflüchteten Lehrkräfte genau dieselbe Stundenanzahl wie im Studium absolvieren. Im Plan des Lehrgangs befindet sich auch ein Sprachkurs, welcher die Kursteilnehmer vom Mindestniveau für die Ausbildung (B2) auf das Niveau C1 bringen soll.

Außerdem sammeln sie Praxis in Wiener Schulen, die über den Stadtschulrat vermittelt werden. Derzeit nehmen 23 Schulen an diesem Projekt teil. Sie stellen dem Schutzsuchenden einen Begleitlehrer zur Seite, der als Mentor fungiert.

Teil der Ausbildung ist aber auch ein Sprachkurs, damit die Kursteilnehmer C1-Niveau erreichen, bevor sie ab dem Semester 2018/19 Neue Mittelschüler und Gymnasiasten unterrichten.

„CORE – Integration im Zentrum“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Magistratsabteilung für Integration und Diversität (MA 17), dem Fonds Soziales Wien, des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff), der Wirtschaftsagentur sowie des Wiener Stadtschulrates. Finanziert werden die Projekte zu 80 Prozent durch EU-Mitteln und 20 Prozent durch Partnerorganisationen.