Ein schweres Unwetter hat am Montagnachmittag die kroatische Küste heimgesucht und erhebliche Schäden verursacht. Während die Urlaubssaison gerade begonnen hat, zog am 16. Juni eine Gewitterfront mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 110 km/h über die Westküste Istriens hinweg. Die Region um Rovinj wurde besonders hart getroffen: Campingplätze wurden verwüstet, Straßen überflutet, Bäume entwurzelt und Stromleitungen beschädigt.
In der Notrufzentrale Pazin wurden innerhalb kurzer Zeit 180 Notrufe registriert. Sieben Personen mussten mit Verletzungen durch herabstürzende Äste oder umgefallene Bäume ins Krankenhaus von Pula eingeliefert werden.
Fähre in Seenot
Gegen 22 Uhr ereignete sich ein weiterer Vorfall: Eine Fähre der Verbindung Sali–Zadar geriet in Seenot und sank vor der Küste. Der Untergang des Schiffes „Melita“ wurde durch einen plötzlichen Wassereinbruch verursacht. Alle 38 Passagiere sowie die fünfköpfige Besatzung konnten gerettet und zum Hafen von Gazenica gebracht werden.
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Das Unwetter bewegte sich anschließend weiter entlang der Küste in südöstlicher Richtung und hinterließ auch dort erhebliche Schäden. Mehrere Boote wurden auf Grund gesetzt, Rauchfänge und Dachziegel abgetragen sowie Fahrzeuge beschädigt.
Code 1:
In einigen Gebieten bleibt die Wetterlage auch heute noch kritisch.
Gut funktionierendes Frühwarnsystem
Die koordinierten Rettungsmaßnahmen zeigen, dass die kroatische Küstenregion über etablierte Notfallpläne verfügt. Das mehrstufige Frühwarnsystem für Unwetter, das sowohl von lokalen Behörden als auch vom nationalen Wetterdienst betrieben wird, hat während der Krise effektiv funktioniert. Touristen werden in der Hochsaison über digitale Anzeigetafeln, Apps und Lautsprecherdurchsagen in mehreren Sprachen vor drohenden Extremwetterlagen gewarnt.
In den betroffenen Gebieten werden laut Behörden regelmäßig Notfallübungen durchgeführt, um die Einsatzbereitschaft für Evakuierungen sicherzustellen. Besonders in den zahlreichen Campingplätzen und Hotels existieren detaillierte Evakuierungspläne, die im Ernstfall rasch umgesetzt werden können – was sich bei der schnellen Rettung aller Passagiere der gesunkenen Fähre bestätigte.
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