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ZENSUR

Facebook musste Beiträge zu Corona-Impfstoff-Nebenwirkungen löschen

FOTO: EPA-EFE/TASOS KATOPODIS/iStock/scaliger
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Mark Zuckerberg kritisiert die US-Regierung für den Druck, kritische Corona-Informationen auf Meta zu zensieren, und kündigt ein System von „Community-Notes“ an. Internationale Organisationen äußern Bedenken zur Verbreitung von Fehlinformationen.

Der CEO von Meta, Mark Zuckerberg, übt in einem Interview mit dem Podcaster Joe Rogan scharfe Kritik an der US-Regierung unter Präsident Joe Biden. Er wirft den Regierungsbehörden vor, während der Corona-Pandemie Druck auf Facebook ausgeübt zu haben, um die Verbreitung kritischer Informationen zur Covid-19-Impfung zu unterdrücken.

Zensurvorwürfe

Laut Zuckerberg habe das Team um Präsident Biden Mitarbeiter von Meta wiederholt bedrängt, kritische Inhalte von der Plattform zu entfernen. Dies schloss auch ein Meme ein, das fälschlicherweise suggerierte, dass Geimpfte rechtlichen Auseinandersetzungen ausgesetzt wären. „Es war brutal. Sie drängten uns superhart, Sachen zu löschen, die wahr sind. Alles, was besagt, dass Impfstoffe Nebenwirkungen haben könnten, musste grundsätzlich runter“, so Zuckerberg, der weiter berichtete, dass sein Team unter enormem Druck stand, Posts zu löschen, die auf mögliche Nebenwirkungen von Impfstoffen hinwiesen.

Meta habe jedoch Widerstand geleistet. „Im Grunde kam es einfach zu dem Punkt, an dem wir ihnen sagten: ‹Nein, wir werden diese wahre Sache nicht entfernen›.“, erklärt Zuckerberg. Trotz des Drucks beschloss der CEO, „wahre Fakten“ nicht zu entfernen. Stattdessen plant Meta, künftig ein System von „Community-Notes“ einzuführen, bei dem Nutzer zusätzliche kontextuelle Informationen bereitstellen können – eine Vorgehensweise, die dem System von Elon Musks Onlinedienst X ähnelt.

Internationale Bedenken

Die Entscheidung, die Zusammenarbeit mit unabhängigen Faktenprüfern einzustellen, stößt auf breite Ablehnung. Präsident Biden nannte diesen Schritt „beschämend“ und unterstrich die Bedeutung von Wahrheit in der Demokratie. Auch das Internationale Faktenchecknetzwerk (IFCN) warnte vor den realen Gefahren einer weiteren Verbreitung von Fehlinformationen.

Volker Türk, UN-Hochkommissar für Menschenrechte, betonte, dass die Regulierung von Hassreden und schädlichen Inhalten keine Zensur sei. Die Entscheidung von Zuckerberg hat sowohl positive als auch negative Reaktionen ausgelöst und zeigt eine Annäherung an die Rhetorik des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der Meta wiederholt Voreingenommenheit vorwarf.