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Verkehr

Fahrplanausfälle: Arbeitskräftemangel bei den Wiener Linien

(FOTO: iStock/Larisa Stefanuyk)
(FOTO: iStock/Larisa Stefanuyk)

Rund 160 Ausbildungsplätze bei den Wiener Linien sind frei. Genügend Personal zu finden, wäre allerdings derzeit schwierig, so die Wiener Linien.

Momentan kommt es bei diversen Straßenbahnen in Wien zu längeren Wartezeiten. Dabei ist sich der städtische Verkehrsbetrieb der Bundeshauptstadt Wien der Situation bewusst. Ein aktueller Personalmangel ist das Hauptproblem. Genauer gesagt der momentane Generationenwechsel. Viele Angestellt der Wiener Linien treten dieses Jahr ihre Rente an. So entstand die Kapazität für viele Ausbildungsplätze.

Wie viele andere Branchen stellt der Generationenwechsel auch die Wiener Linien vor personelle Herausforderungen. Wir geben mit vereinten Kräften unser Bestes, um Wien trotzdem weiterhin mobil zu halten. Vereinzelt kann es dennoch zu längeren Intervallen bei unseren Straßenbahnen und Bussen kommen.„, erklärt Tanja Gruber, Leiterin der Externen Kommunikation bei den Wiener Linien, gegenüber KOSMO.

Ausbildungsplätze frei

Noch vor einigen Jahren war es beinahe unmöglich einen Arbeitsplatz bei den Wiener Linien zu ergattern. So begehrt waren die Plätze und so selten ist eine Stelle frei geworden. Nun hat sich das Blatt gewendet und es herrscht Personalmangel. Rund 160 freie Ausbildungsplätze bieten die Wiener Linien heuer.

So verrät uns Gruber einige Maßnahmen im Detail:

  • Derzeit laufen große Recruiting Kampagnen für Straßenbahnfahrer*innen- und Buslenker*innen-Nachwuchs. 2022 wollen wir 120 Straßenbahn-Fahrer*innen und 160 Buslenker*innen ausbilden. Es gibt derzeit noch jeweils 80 freie Ausbildungsplätze für Straßenbahnfahrer*innen und Buslenker*innen für 2022. Zum Vergleich: Vor ein paar Jahren hatten wir noch die Hälfte der Ausbildungsplätze. Wir haben aufgrund des Generationenwechsels diese Plätze massiv aufgestockt.
  • Wir bieten die Positionen mittlerweile nicht nur Vollzeit, sondern auch in Teilzeit an.
  • Wir versuchen Mitarbeiter*innen, die derzeit nicht im Fahrdienst arbeiten, aber eine gültige Fahrberechtigung haben, zum Einsatz im Fahrdienst zu motivieren.
  • Wir sprechen auch Pensionist*innen an, die Lust haben ihre Fahrberechtigung wieder zu reaktivieren.
  • Wir arbeiten aktuell auch an einem Ausbildungskonzept, bei dem wir zukünftige Fahrer*innen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gezielt mit Deutschkursen unterstützen.  

Die Ausbildung dauert etwa drei Monate. 1.900 Euro brutto erhält man während der Lehrzeit. Danach kann man mit einem Anfangsgehalt von 2.300 Euro brutto rechnen. Auch die Möglichkeit einer Teilzeitstelle hält sich der Betrieb offen. Denn man möchte den Bewerbern entgegenkommen.

Arbeiten nach Pension

Auch halten die Wiener Linien ein Angebot für ihre pensionierten Kollegen bereit: diese können die Lenkberechtigung erneuern und damit noch ein paar Jahre ihrem Beruf nachgehen, so sie es denn wollen.