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Lehrer missbraucht mehr als 25 Schüler: Verdacht auf Mittäter

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(FOTO: iStock/stockfour)

Weitere Details tauchen im Fall des übergriffigen Lehrers in einer Wiener Mittelschule auf. Wie der “Standard” schreibt, sollen jetzt Aussagen und Bilder aufgetaucht sein, wonach der sexuelle Missbrauch auch auf einer Sportwoche und im Turnsaal, stattgefunden haben soll. Dies was bisher von der Bildungsdirektion ausgeschlossen worden. Der Verdacht auf mögliche Mittäter wurde geäußert.

Der Lehrer einer Mittelschule soll jahrelang bis zu 25 Schüler sexuell missbraucht haben. Ebenso soll er pornografisches Material von seinen Opfern angefertigt haben, wie der Standard berichtet. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer hat er außerdem noch das Amt des Funktionärs im Wiener Sportverein ausgeübt. Nun haben sich weitere vier mögliche Opfer zu Wort gemeldet.

Opfer zwischen 9 und 14 Jahren

Laut Polizei-Pressesprecher Mohamed Ibrahim gäbe es mindestens 25 Opfer. Die Vorwürfe reichen bis ins Jahr 2009 zurück. Hauptsächlich wären nur Buben betroffen, die zum Tatzeitpunkt zwischen neun und 14 Jahre alt waren. Er soll einige Schüler zu sich nach Hause mitgenommen haben. Knockout-Tropfen sollen auch im Spiel gewesen sein. Die Ermittler haben in seiner Wohnung etliche Datenträger sichergestellt. Sie stießen auf Kinderpornographien, welche er teilweise selbst gefilmt hatte.

Erste Anzeige 2019

Zehn Jahre lang konnte sich der Pädagoge an seinen Opfern vergehen, ehe der Fall 2019 ans Licht kam. Damals sei die erste Anzeige bei der Polizei eingegangen. Eine Hausdurchsuchung wurde angeordnet. Bevor man den Pädagogen einvernehmen konnte, beging dieser allerdings Selbstmord.

Missbrauch innerhalb der Schule

Wie der “Standard” berichtet, waren einem ehemaligen Schüler 2019 Bilder gezeigt worden, auf denen er sich als Mittelschüler im Jahr 2004 erkennt. Die Fotos wurden ohne sein Wissen bei einer Sportwoche aufgenommen. Der Lehrer hatte 2009 eine Lesenacht mit Übernachtung organisiert. Ein Schulopfer erzählte, dass es dabei zu Übergriffen gekommen sein soll.

Hinweise auf mögliche Täter aufgetaucht

Es gibt gegen zwei weitere namentlich bekannte Personen den Verdacht des Missbrauchs von Schülern und den Verdacht des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses. Die beiden Betroffenen sollen im Ferienlager für Kinderbetreuung zuständig und mit dem Lehrer gut gewesen sein.

Am Nachmittag teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien mit, dass die Sachverhaltsdarstellung nunmehr eingelangt sei, sie „wird geprüft“. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Tausende Ex-Schüler per Brief kontaktiert

Wie der Standard berichtet wurden mindestens 1.000 Ex-Schüler und Ex-Lehrer der Schule ab dem Jahr 2004 per Brief kontaktiert werden. Der Lehrer fing ab dem Jahr 2004 mit den ersten Übergriffen an.

In dem Brief wird geschrieben, dass „der Vorwurf von Übergriffen im Raum“ stehe. „Als Schulbehörde ist es uns ein Anliegen, die Umstände so umfassend wie möglich aufzuklären“, heißt es weiter. „Sollten Sie als ehemaliger Schüler / ehemalige Schülerin dazu Fragen haben, sich austauschen wollen oder psychosoziale Beratung und Unterstützung brauchen, wenden Sie sich bitte an eine der folgenden Anlaufstellen: – Schulpsychologischer Dienst. Telefon: +43 1 525 25 – 77550, E-Mail: schulpsychologie@bildung-wien.gv.at