Start News Chronik
NEUE DETAILS

Lehrer missbraucht mindestens 25 Schüler in Wiener Mittelschule

KIND_MISSBRAUCH_SCHULE
(FOTO: iStock/Ridofranz, KatarzynaBialasiewicz)

Weitere Details tauchen im Fall des übergriffigen Lehrers in einer Wiener Mittelschule auf. Wie der „Standard“ schreibt, sollen jetzt Aussagen und Bilder aufgetaucht sein, wonach der sexuelle Missbrauch auch auf einer Sportwoche und im Turnsaal, stattgefunden haben soll. Dies was bisher von der Bildungsdirektion ausgeschlossen worden.

Der Lehrer einer Mittelschule soll jahrelang bis zu 25 Schüler sexuell missbraucht haben. Ebenso soll er pornografisches Material von seinen Opfern angefertigt haben, wie der Standard berichtet. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer hat er außerdem noch das Amt des Funktionärs im Wiener Sportverein ausgeübt.

Mindestens 25 Opfer zwischen 9 und 14 Jahren

Laut Polizei-Pressesprecher Mohamed Ibrahim gäbe es mindestens 25 Opfer. Die Vorwürfe reichen bis ins Jahr 2009 zurück. Hauptsächlich wären nur Buben betroffen, die zum Tatzeitpunkt zwischen neun und 14 Jahre alt waren. Er soll einige Schüler zu sich nach Hause mitgenommen haben. Knockout-Tropfen sollen auch im Spiel gewesen sein. Die Ermittler haben in seiner Wohnung etliche Datenträger sichergestellt. Sie stießen auf Kinderpornographien, welche er teilweise selbst gefilmt hatte.

„Es haben sich viel mehr Schüler gemeldet, jedoch sind sie noch nicht bereit darüber detailliert zu reden. Die Opfer wollen das schlimme Ereignis nur vergessen. Wir versuchen sie psychologisch zu betreuen.“, sagt Obmann für Bündnis Kinderschutz, Roberto Datri.

Erste Anzeige 2019

Zehn Jahre lang konnte sich der Pädagoge an seinen Opfern vergehen, ehe der Fall 2019 ans Licht kam. Damals sei die erste Anzeige bei der Polizei eingegangen. Eine Hausdurchsuchung wurde angeordnet. Bevor man den Pädagogen einvernehmen konnte, beging dieser allerdings Selbstmord.

Missbrauch innerhalb der Schule

Wie der „Standard“ berichtet, waren einem ehemaligen Schüler 2019 Bilder gezeigt worden, auf denen er sich als Mittelschüler im Jahr 2004 erkennt. Die Fotos wurden ohne sein Wissen bei einer Sportwoche aufgenommen. Der Lehrer hatte 2009 eine Lesenacht mit Übernachtung organisiert. Ein Schulopfer erzählte, dass es dabei zu Übergriffen gekommen sein soll.

Eltern zu spät informiert

Laut Polizei wäre die Schule schon Mitte Mai 2019 über die Vorfälle informiert worden. Die Schulleitung besteht allerdings auf der Aussage, erst im Oktober von der Polizei informiert worden zu sein. So oder so wurden die Eltern erst im Dezember des selben Jahres über die Missbrauchsfälle informiert.

KJA-Bericht mit Jahresende

„Kinderschutz muss an erster Stelle stehen und alles auf dem Tisch liegen“, sagt ein APA-Sprecher. Der KJA-Bericht soll mit Jahresende vorliegen. Das neue Kinderschutzgesetz soll noch heuer präsentiert werden.

Hilfe bei sexuellem Missbrauch

Falls Sie Personen kennen, die unter sexuellem Missbrauch leiden, zögern Sie nicht um Hilfe zu bitten:

• Rat auf Draht, Onlineberatung
• Rat auf Draht: Chatberatung Mo bis Fr, 18 – 20 Uhr
• Rat auf Draht: 147
• Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01 / 310 87 79
• Frauenhelpline: 0800 222 555
• Sorgentelefon für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: 0800 / 20 14 40
• Psychiatrische Soforthilfe: 01 / 313 30