Angesichts steigender Herausforderungen im Wiener Bildungssystem, darunter ein angespannter Lehrkörper und ein größerer Bedarf an Deutschförderung, fordert die Wiener Stadtregierung mehr finanzielle Unterstützung vom Bund. Diese Forderung geht auf den jüngsten Familiennachzug zurück, durch den die Kapazitäten der Schulen weiterhin stark beansprucht werden.

Bildungsminister Martin Polaschek weist in Bezug auf weitere Mittel für das Wiener Bildungssystem darauf hin, dass Wien bereits Sondermittel erhalten hat. Diese wurden von der SPÖ als „absurd“ verteilt kritisiert. „Wenn ein Bildungsminister nicht einmal weiß, was die Pflichtschulen brauchen, dann kann das für das Land nicht gut sein“, kritisiert Wiederkehr.
Finanzdebatte zwischen Wien und Bund
Christoph Wiederkehr, Neos-Bildungsstadtrat, macht sich stark für eine Aufstockung der finanziellen Mittel durch den Bund. Denn Wien muss den zunehmenden Anforderungen im Bildungssektor aufgrund von Familiennachzug gerecht werden. „Ich erwarte mir vom Bildungsministerium rasch Unterstützung, die man auch als solche bezeichnen kann!“, so Wiederkehr in einer aktuellen Presseaussendung.
Bildungsminister Polaschek entgegnet, dass Wien im Rahmen der aktuellen Finanzierungsvereinbarungen bevorzugt behandelt wird. Er verweist auf die Bereitstellung von zusätzlichen 47 Millionen Euro und über 390 Planstellen für das österreichische Bildungssystem im Schuljahr 2024/25. Von denen ein bedeutender Teil nach Wien geht.
„In Folge der Fluchtbewegungen 2015/16 wurde seitens des Bildungsministeriums ein Unterstützungspaket geschnürt, im Zuge dessen über 230 LehrerInnenstellen sowie psychosoziale Unterstützungskräfte für Wien vorgesehen waren. Aus dem Sondertopf COVID und Ukraine wurden Wien 377 zusätzliche Stellen bewilligt. Aktuell bezahlt Wien hingegen die dringend notwendige Aufstockung der Schulsozialarbeit aus eigener Tasche, da bundesseitig der Deckel für die Kofinanzierung der Schulsozialarbeit nicht angehoben wurde.“, heißt es wiederum von Wiederkehr.
Streit um Mittelverteilung
Die SPÖ kritisiert die Praxis, die Mittel gleichmäßig nach Schülerzahlen über alle Bundesländer zu verteilen, als unzureichend. Sie argumentiert, dass diese Methode den besonderen Bedarf Wiens nicht angemessen widerspiegelt. Denn ein Großteil der neu hinzugekommenen Schüler der durch Familiennachzug unterrichtet wird, bleibt in Wien. Diese Kritik unterstreicht den wahrgenommenen Mangel an Berücksichtigung der speziellen Herausforderungen, mit denen die Bundeshauptstadt konfrontiert ist.
Zusätzliche Ressourcen für Wien
Trotz der Kritikpunkte unterstreicht Polaschek das Engagement des Bundes, auf die speziellen Bedürfnisse Wiens einzugehen. Mit einer zusätzlichen Unterstützung von 6,9 Millionen Euro und 85 neuen Planstellen speziell für Wien. Zudem soll eine erhebliche Aufstockung im Bereich der Deutschförderung zugelassen werden. Ferner wurde das Personal für soziale Arbeit und schulpsychologische Dienste in Wien signifikant aufgestockt.
Quelle: OTS
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