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BALKANROUTE

„Flüchtlingssituation am Balkan sehr sensibel und bedrohlich“

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(FOTO: KOSMO)

Dies erklärte der Leiter des Büros Menschenhandel und Schlepperei im Bundeskriminalamt, Gerald Tatzgern unter anderem im Interview für das Ö1-„Morgenjournal“.

Tatzgern unterstrich, dass er nicht dramatisieren möchte, allerdings müsse man angesichts der Millionen Flüchtlinge, die in der Türkei warten, behutsam vorgehen. „Die Situation am Balkan ist zwar unter Kontrolle, allerdings auch sehr bedrohlich und sensibel, da Potential für neue Fluchtbewegungen aus der Türkei besteht“, so der Leiter des Schlepperei-Büros weiter.

„Spitz auf Kopf“
Potential für eine neue Krise existiere laut dem Experten, da sich die Situation der Millionen Flüchtlinge in der Türkei stets verschlechtere. Die Lage stehe Spitz auf Kopf, weshalb man sehr behutsam sein müsse, sodass sich eine Situation wie in den Jahren 2015 und 2016 nicht wiederhole. „Die Zahlen in der Balkanregion sind derzeit aber nicht so enorm hoch. Es handelt sich um 50.000 bis 60.000 Asylsuchende. Allerdings muss man die Länder entlang der Balkanroute stärken“, erklärte Tatzgern weiter.

Abschiebelager außerhalb der EU
Vergangene Woche trafen Bundeskanzler Sebastian Kurz und der deutsche Innenminister Horst Seehofer zusammen und kündigten eine enge Kooperation zwischen Deutschland, Italien und Österreich in Zuwanderungsfragen an. (KOSMO berichtete)

Die „Achse der Willigen“, wie sie Kurz bezeichnete, soll unter anderem Schutzzentren außerhalb Europas schaffen, wo Flüchtlinge außerhalb der EU untergebracht werden sollen.

Wie „Die Presse“ berichtet sollen bereits Verhandlungen zwischen Österreich und Serbien, Albanien, Mazedonien und dem Kosovo über die Errichtung solcher Abschiebelager laufen. In diesen Unterkünften in „weniger attraktiven Ländern sollen die Flüchtenden zwischengeparkt werden“ schreibt das Medium weiter.

Das gesamte Interview im Ö1-„Morgenjournal“ findet ihr hier.