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LABORFEHLER SCHULD

Forscher geben Entwarnung: „Deltakron“ gibt es doch nicht

KOSMO GRAFIK (FOTOS: iStockphotos)

In Zypern sorgte eine vermeintliche Misch-Variante aus Delta und Omikron für große Sorge. Nun stellte sich heraus: Das Phänomen geht wohl auf einen Laborfehler zurück.

Forscher aus Zypern sollen vor wenigen Tagen rund 25 Fälle eines Corona-Stammes entdeckt haben, der sowohl Elemente der Omikron-, als auch der Delta-Variante beinhaltet, die sogenannte „Deltakron“-Variante (KOSMO berichtete). Konkret soll die Variante Omikron-ähnliche genetische Merkmale in Delta-Genomen aufweisen. Nun stellte sich heraus: Das Phänomen ging wohl auf Verunreinigungen während der Analyse zurück. 

Forscher zweifelten an Deltakron
Bereits kurze Zeit, nachdem Prof. Leondios Kostrikis dem zyprischen Fernsehsender Sigma TV am 7. Januar 2022 von seiner „Deltakron“-Entdeckung erzählte, äußerten Forscher weltweit ihre Zweifel an dessen Existenz. „Diese Genome sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Artefakte“, erklärte nun auch Richard Neher von der Universität Basel (Schweiz), führender Experte für Virusvarianten, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Soll heißten: Die vermeintlich nachgewiesene Misch-Variante aus Delta und Omikron in Zypern existiert in echt gar nicht. Zwar seien solche Rekombinationen laut Neher prinzipiell möglich, jedoch eher selten. Auch die WHO-Expertin Maria van Kerkhove äußerte auf Twitter eine alternative Theorie: Das Ergebnis gehe ihrer Meinung nach wahrscheinlich auf Verunreinigungen beim Sequenzieren zurück.

Entdecker beharrt auf Ergebnisse Mittlerweile erklärte sogar ein Mitglied des griechischen Corona-Krisenstabes, Gikas Magiorkinis, dass die Schlüsse von Prof. Kostrikis falsch seien: „Erste Analysen zeigen, dass es sich um einen technischen Fehler des Labors handelt“, twitterte der Epidemiologe. Kostrikis selbst wollte eine Fehleinschätzung allerdings zunächst nicht einräumen und beharrte am Montag weiterhin auf seinen Ergebnissen.

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