Ein unerwarteter Fund schockierte die Grazer Innenstadt: Mehrere Werbetafeln, die gemeinhin Parteien ihre politischen Botschaften verkünden lassen, wurden für gefälschte Wahlplakate missbraucht. Im Zentrum der Manipulation fanden sich die Signaturelemente der FPÖ und der ÖVP, die durch hinzugefügte NS-Symbolik in Verruf gebracht wurden. Der Vorfall wird von der FPÖ als frontaler Angriff auf die demokratischen Grundwerte und als Verhöhnung der dunkelsten Kapitel der Geschichte gewertet.
Auf den gefälschten Plakaten, die unvermittelt im städtischen Ambiente Grazer Werbeflächen einnahmen, prangt FPÖ-Chef Herbert Kickl in einer Pose, die autoritäre Assoziationen weckt, begleitet von der Parole „Ein Volk. Ein Kanzler“. Im Hintergrund sind unverkennbar Hakenkreuze platziert. Zu dieser bildlichen Provokation gesellt sich die Darstellung von Kindern, die mit dem rechten Arm ausgestreckt vor einem Banner stehen, das „Remigration jetzt!“ fordert – flankiert von weiteren NS-Symbolen. Selbst ÖVP-Kanzler Nehammer wurde nicht verschont und in Nahe zu historischen Persönlichkeiten wie Dollfuss geruckt, was die Medienlandschaft aufhorchen lies.
Heftige Reaktion der Betroffenen
Die steirische Landespartei der FPÖ lies in ihrer Bestürzung keine Zweideutigkeit zu und brachte die Angelegenheit auf rechtlichen Weg. Landesparteisekretär Stefan Hermann fasste die Affäre als „Anschlag auf unsere Demokratie, eine Verharmlosung des Nationalsozialismus und übelste Volksverhetzung“ zusammen und spiegelte damit die Ernsthaftigkeit der Lage wider. Hermann kündigte zusätzlich zur Anzeige an, dass die Partei nun eigene Maßnahmen ergreift, um bei der Suche nach den Urhebern behilflich zu sein.
Ganz Ehrlich: Wer glaubt, damit eine Faschisierung Österreichs aufzuhalten oder auch nur einen Wähler umstimmen zu können, irrt gewaltig.
— Hanno Wisiak (@WisiakHanno) September 11, 2024
Im Gegenteil: Man generiert Öffentlichkeit für die FPÖ und ermöglicht ihr wieder eine Mimimi-Opferrolle. #Graz pic.twitter.com/7GwkrD8Lv5
Die Jagd nach den Tätern und die Belohnung
Als konkrete Maßnahme hat die FPÖ Steiermark eine Belohnung von 2.000 Euro ausgelobt. Dieses Kopfgeld soll Bürger animieren, entscheidende Hinweise an die Polizei zu liefern, die zur Festnahme der Verantwortlichen führen könnten. „Wir hoffen, dass die ausgelobte Prämie zum gewünschten Erfolg führt und die Täter bald ihrer gerechten Strafe zugeführt werden können,“ verkündete Hermann, während er gleichzeitig „vollstes Vertrauen in die Ermittlungsbehörden“ legt, die bereits intensive Nachforschungen aufgenommen haben.
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