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Bruttostundenlohn

Lohnunterschiede in Österreich aufgedeckt

(FOTO: iStock/yul38885 yul38885)
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Eine umfassende Analyse der Bruttostundenlöhne in Österreich für das Jahr 2022 liegt nun vor. Der durchschnittliche Bruttostundenlohn betrug 17,49 Euro. Doch innerhalb unterschiedlicher Branchen und zwischen den Geschlechtern bestehen erhebliche Differenzen. Auffällig bleibt, dass der Anteil derjenigen, die lediglich einen Niedriglohn von 11,66 Euro erhalten, seit 15 Jahren konstant bei 14,1 Prozent liegt.

Bildung und Verdienst: Ein klarer Zusammenhang

„Bildung hat einen eindeutig positiven Einfluss auf die Verdienstmöglichkeiten“, erklärt Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria. Beschäftigte mit einem Universitäts- oder Fachhochschulabschluss verdienen stündlich fast doppelt so viel wie Personen mit maximal einem Pflichtschulabschluss. Der durchschnittliche Bruttostundenlohn für Personen mit Pflichtschulabschluss beträgt 13,15 Euro, für Lehrabsolventen 17,08 Euro und für BHS-Matura-Absolventen 20,42 Euro. Mit einem Universitäts- oder Fachhochschulabschluss sind es im Durchschnitt 24,17 Euro pro Stunde.

Branchenbezogene Einkommensunterschiede

Die höchsten Bruttostundenlöhne verzeichnen Arbeitnehmer in der Energieversorgung mit 27,12 Euro. Es folgen die Bereiche Information und Kommunikation mit 24,63 Euro sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 24,42 Euro. Am unteren Ende der Skala befindet sich die Gastronomie mit einem Stundenlohn von 11,16 Euro, wobei Trinkgelder nicht berücksichtigt sind. Im Handel, der zweitgrößten Branche des Landes, lag der mittlere Stundenlohn bei 15,30 Euro. Handwerksberufe wurden mit 17,93 Euro vergütet, leicht über dem Durchschnitt der Bürokräfte, die auf 17,21 Euro kamen.

Ein weiterer markanter Punkt ist die geschlechtsspezifische Einkommenslücke. Männer verdienten durchschnittlich 18,69 Euro pro Stunde, während Frauen auf 15,73 Euro kamen, was einem Unterschied von 15,8 Prozent entspricht. Obwohl dieser Wert im Vergleich zu 2006, als die Lücke noch 22,7 Prozent betrug, gesunken ist, arbeiten Frauen nach wie vor häufiger für Niedriglöhne (20,6 Prozent der Frauen gegenüber 9,4 Prozent der Männer).

Auch regionale Unterschiede spielen eine wichtige Rolle. In Vorarlberg erhalten Beschäftigte mit 19,48 Euro die höchsten Bruttostundenlöhne, während im Burgenland der niedrigste Durchschnittslohn mit 15,40 Euro verzeichnet wird. Interessanterweise sind die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Vorarlberg am höchsten, während Wien die niedrigsten geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede aufweist.