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Aufgeheizte Stimmung

FPÖ-Anhänger attackiert TV-Team bei Live-Übertragung (VIDEO)

(FOTO: Screenshot/X)
(FOTO: Screenshot/X)

Der Wahlkampfabschluss der FPÖ am Wiener Stephansplatz war von heftiger Stimmung und Auseinandersetzungen geprägt. Linke Gegendemonstranten riefen Parolen wie „Nazis raus“, während ein großes Polizeiaufgebot die Veranstaltung sicherte.

Im Mittelpunkt der Aufregung stand auch ein Team des TV-Senders Puls24, das während einer Live-Übertragung körperlich bedrängt und beschimpft wurde. Der Vorfall zieht nun hitzige Diskussionen im Netz nach sich.

Live-Schaltung eskaliert

Der Vorfall ereignete sich gegen frühen Abend, kurz bevor FPÖ-Chef Herbert Kickl seine Rede hielt. Etwa 40 Sekunden nach der Schaltung zum Reporter auf dem Stephansplatz beschimpfte ein FPÖ-Anhänger den Journalisten und verdeckte das Kamerabild mit seinem Hut. Ein weiterer Mann gesellte sich hinzu und schimpfte ebenfalls lautstark. Der erste Angreifer fühlte sich offenbar durch den Reporter in seiner Sicht auf die Bühne gestört.

Aufgeheizte Stimmung

„Wir sind hier anscheinend nicht gerne gesehen. Ich werde gerade angegriffen, mein Kameramann wird gerade angegriffen“, berichtete der Puls24-Reporter. In dem Versuch, die Situation zu deeskalieren, erklärte er: „Ich tu‘ hier nur berichten.“ Doch der aufgebrachte Mann setzte seine Angriffe mit weiteren Beschimpfungen fort und versuchte dem Reporter, das Mikrofon aus der Hand zu schlagen. „Wir wollen da zuhören und nicht dir, du Orsch. Schleich di“, brüllte der Mann.

Der Reporter appellierte weiter: „Bitte hören Sie auf, wir tun hier friedlich berichten. Das geht nicht, dass Sie uns hier angreifen.“ Er beschrieb die Stimmung als äußerst aufgeheizt und die Anwesenden als sehr aggressiv. Nach etwa 85 Sekunden brach der Reporter die Live-Schalte ab. Auch der Moderator im Studio zeigte sich sichtlich schockiert über den Vorfall.

Reaktionen auf den Vorfall

Die Ereignisse lösten heftige Diskussionen auf der Plattform X aus. Die SPÖ wertete die Attacke als Angriff auf Demokratie und Pressefreiheit und warnte vor einer möglichen Blau-Schwarz-Koalition. Viele Nutzer verurteilten den Vorfall und das Verhalten des FPÖ-Anhängers. Es gab jedoch auch Stimmen, die eine Provokationsabsicht seitens des Senders vermuteten und kritisierten, dass das TV-Team sich mitten in die Menge gedrängt habe.

Kickl erinnert an Haider

In seiner Rede erinnerte FPÖ-Chef Herbert Kickl an den Wahlkampfabschluss vor 25 Jahren, als Jörg Haider ebenfalls am Stephansplatz seine Anhänger mobilisiert hatte und das bislang beste Ergebnis der FPÖ bei Nationalratswahlen erzielte. „Das Ergebnis war ein Triumph, doch es hat nicht zum Sieg gereicht. 25 Jahre später wird es anders sein. Wir werden das Vermächtnis und den Traum von Jörg Haider verwirklichen“, erklärte Kickl voller Zuversicht.

Abseits der Bühne, hinter von Polizisten bewachten Absperrungen, skandierten linke Gegner der FPÖ weiterhin Parolen wie „Nazis raus“. Kickl begrüßte das „Häufchen Gegendemonstranten“ von der Bühne aus mit einem ironischen „herzlich willkommen“.

Das turbulente Szenario am Stephansplatz zeigt die angespannte Stimmung in der politischen Landschaft Österreichs. Der Vorfall während der FPÖ-Wahlkampfabschlussveranstaltung macht deutlich, wie polarisiert das politische Klima derzeit ist und welche Herausforderungen dies für die demokratische Kultur und die Freiheit der Presse mit sich bringt.