Bei einem Treffen haben sich mehrere Mitglieder der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) mit dem afghanischen Außenminister Amir Khan Muttaqi, einem bekannten Mitglied der Taliban, ausgetauscht. Dies geht aus einer Pressemitteilung des afghanischen Außenministeriums hervor, die kürzlich veröffentlicht wurde und ein Foto des Treffens enthält.
Auf dem Bild sind neben Muttaqi auch Andreas Mölzer, ehemaliger FPÖ-Abgeordneter im EU-Parlament, und der Ex-Nationalratsabgeordnete Johannes Hübner zu sehen. Der afghanische TV-Sender Tolo News veröffentlichte ebenfalls ein Foto des Treffens auf Twitter.
Die FPÖ reagierte überrascht auf die Nachricht und betonte, dass man von der Reise erst aus den Medien erfahren habe. „Es handle sich um eine reine Privatangelegenheit dieser Personen“, erklärte Generalsekretär Christian Hafenecker gegenüber Puls24.
Acting Minister of Foreign Affairs, Amir Khan Muttaqi, met with members of the Freedom Party of Austria, the deputy spokesman of MoFa, Hafiz Zia Ahmad Takal said, adding that Muttaqi in addition to several other issues, discussed the facilitation of consulate services for Afghan… pic.twitter.com/rgap4P3OXo
— TOLOnews (@TOLOnews) September 24, 2023
Konsulatsdiensten für afghanische Bürger
Laut afghanischem Außenministerium umfassten die Gespräche verschiedene Themen, darunter die Erleichterung von Konsulatsdiensten für afghanische Bürger in Wien. Nach den Gesprächen soll die FPÖ-Delegation die Situation in Afghanistan „viel besser“ eingeschätzt haben, als sie es aus Medien erfahren habe. „Die Bürgerinnen und Bürger in Afghanistan seien mit der derzeitigen Situation zufrieden und fühlten sich sicher“, heißt es in der Pressemitteilung des afghanischen Außenministeriums.
Hübners Aussage
Johannes Hübner äußerte sich kritisch über die internationale Gemeinschaft und beklagte, dass die derzeitige Regierung in Afghanistan, die für „allgemeine Sicherheit gesorgt und den vier Jahrzehnte andauernden Konflikt in Afghanistan beendet“ habe, international noch nicht anerkannt wurde.
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Bislang haben weder Mölzer noch Hübner eine Stellungnahme zu dem Besuch abgegeben. Ewa Ernst-Dziedzic, außenpolitische Sprecherin der Grünen, äußerte sich auf Twitter und forderte eine Aufklärung des Vorfalls. Die FPÖ-Delegation versprach laut Pressemitteilung, dass sie Europa das „wahre Bild“ der aktuellen Situation in Afghanistan schildern würde.
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