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Sportlerdrama

Fußballer versteckt sich unter Bett – Täter nehmen Frau und Kind mit

Nicolas Fernandez
(FOTO: EPA-EFE/Luciano Gonzalez)

Bewaffnete Eindringlinge überfielen das Haus des Fußballprofis Rodriguez, während dieser sich versteckte. Die Täter entführten seine Frau und sein Kind in einem grauen Pick-up.

In den frühen Morgenstunden des Mittwochs drangen bewaffnete Eindringlinge in das Wohnhaus des 26-jährigen Fußballprofis Jackson Rodriguez ein. Die Täter nahmen bei dem Überfall die Ehefrau des Linksverteidigers sowie das gemeinsame fünfjährige Kind mit. Laut polizeilichen Informationen ereignete sich der Vorfall gegen 2 Uhr nachts, als die Familie im Schlaf überrascht wurde. Das Zuschlagen der Haustür weckte die Bewohner auf, woraufhin sich Rodriguez unter dem Bett in Sicherheit brachte.

Die Eindringlinge konfrontierten daraufhin die Ehefrau des Sportlers und erkundigten sich nach dem Verbleib des Fußballers. Nachdem die Frau behauptete, ihr Mann sei nicht anwesend, entschieden sich die Täter, sowohl sie als auch das Kind mitzunehmen. Die Kriminellen flüchteten anschließend in einem grauen Pick-up vom Tatort. Rodriguez, der das Fahrzeug noch wegfahren sah, verständigte umgehend die Polizei.

Laufende Ermittlungen

Mittlerweile hat eine spezialisierte Einheit für Entführungsfälle und Erpressungen die Ermittlungen aufgenommen, um die Familienmitglieder wieder in Sicherheit zu bringen. Der Fall ereignet sich in einer besonders angespannten Sicherheitslage: Präsident Daniel Noboa verhängte erst vor zehn Tagen in neun Regionen Ecuadors, darunter auch in der Provinz Guayaquil, den Ausnahmezustand, nachdem im ersten Quartal 2025 über 2.345 gewaltsame Todesfälle registriert wurden.

Gefahr für Sportler

Rodriguez steht seit 2018 beim Verein CS Emelec in Guayaquil, Ecuador, unter Vertrag. In Ecuador geraten Sportler immer wieder ins Visier krimineller Gruppierungen. Ein ähnlicher Fall ereignete sich erst im vergangenen Dezember, als der damals 34-jährige Fußballer Pedro Perlaza vom ecuadorianischen Erstligisten Delfin SC entführt wurde.

Er konnte einige Tage später nach einem bewaffneten Einsatz von Polizeikräften befreit werden. Laut Ecuadors Nationaler Polizeibehörde hat sich die Zahl der Entführungen prominenter Sportler und ihrer Familienangehörigen seit 2023 um alarmierende 140 Prozent erhöht. Sicherheitsexperten vermuten hinter den Taten vor allem die Drogenkartelle Los Choneros und Los Lobos, die Ecuador als Drehscheibe für den internationalen Kokainhandel nutzen.

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